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Landesmuseum Württemberg Münzen und Medaillen geistlicher Territorialherrschaften im heutigen Württemberg

Münzen und Medaillen geistlicher Territorialherrschaften im heutigen Württemberg

Auf dem Gebiet des heutigen Südwestdeutschlands existierte neben den weltlichen Herrschaften eine Vielzahl an geistlichen Territorien, an deren Spitze Landesherren unterschiedlichen Ranges stehen konnten: Das Spektrum reichte dabei von Bischöfen (z.B. Konstanz) über Reichsprälaten (z.B. Ochsenhausen) bis hin zu den Hochmeistern eines Ritterordens (Deutscher Orden). Aber auch auf der Ebene der Klöster vollzogen sich im Laufe des Mittelalters Prozesse der Herrschaftsbildung. Neben den alten Reichsabteien – wie Weingarten oder Weißenau – gelang es insbesondere der Fürstpropstei Ellwangen, sich als Machtfaktor dauerhaft zu behaupten. Das Ende der meisten geistlichen Herrschaften bildete indes die Säkularisierung am Anfang des 19. Jahrhunderts, bei der zahlreiche Territorien aufgehoben und größeren Reichsständen angegliedert wurden. Nicht zuletzt das später zum Königreich erhobene Württemberg vermochte es dadurch, sein Gebiet nach Osten und Süden deutlich zu erweitern. [Nicolas Schmitt]

[ 27 Objekte ]

2-Kreuzer-Stück der Fürstpropstei Ellwangen, 1624

Die Umwandlung der reichsunmittelbaren Benediktinerabtei Ellwangen in ein Chorherrenstift im 14. Jahrhundert läutete ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt ein. Das Wappen der Abtei, eine Mitra, wurde dabei von den Fürstpröpsten auf ihren Münzprägungen übernommen, die Anfang des 17. Jahrhunderts einsetzen. Die Stadt Augsburg diente hierbei lange als zuständige Kreismünzstätte, häufig symbolisiert durch die Darstellung des Stadtpyrs. In zahlreichen Ausführungen sind 2-Kreuzer-Münzen aus dem Jahr 1624 erhalten geblieben, die sich in ihrer grundlegenden Ausgestaltung kaum voneinander unterscheiden: Die Vorderseite nennt in der Umschrift die Herrschertitulatur des Fürstpropstes Johann Jakob Blarer von Wartensee und zeigt sowohl dessen Familienwappen als auch die Mitra der Propstei. Auf der Rückseite finden sich Herrschertitulatur Kaiser Ferdinands II. sowie der Doppeladler, der mit einem Reichsapfel belegt wurde, in dem das Nominal (2 Kreuzer) erscheint. Die Erfassung dieser Münze wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

2-Kreuzer-Stück der Fürstpropstei Ellwangen, 1624

Die Umwandlung der reichsunmittelbaren Benediktinerabtei Ellwangen in ein Chorherrenstift im 14. Jahrhundert läutete ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt ein. Das Wappen der Abtei, eine Mitra, wurde dabei von den Fürstpröpsten auf ihren Münzprägungen übernommen, die Anfang des 17. Jahrhunderts einsetzen. Die Stadt Augsburg diente hierbei lange als zuständige Kreismünzstätte, häufig symbolisiert durch die Darstellung des Stadtpyrs. In zahlreichen Ausführungen sind 2-Kreuzer-Münzen aus dem Jahr 1624 erhalten geblieben, die sich in ihrer grundlegenden Ausgestaltung kaum voneinander unterscheiden: Die Vorderseite nennt in der Umschrift die Herrschertitulatur des Fürstpropstes Johann Jakob Blarer von Wartensee und zeigt sowohl dessen Familienwappen als auch die Mitra der Propstei. Auf der Rückseite finden sich Herrschertitulatur Kaiser Ferdinands II. sowie der Doppeladler, der mit einem Reichsapfel belegt wurde, in dem das Nominal (2 Kreuzer) erscheint. Die Erfassung dieser Münze wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

Bruderschaftsmedaille der Johannes-Bruderschaft in Altheim, 1712

Diese Medaille aus Altheim bei Riedlingen, die im Jahr 1712 ausgegeben wurde, verweist auf die Existenz und das Wirken einer religiösen Vereinigung in der dortigen Gemeinde: Als Auftraggeberin der Prägung gibt sich die ansässige Johannesbruderschaft zu erkennen. Sowohl die Inschrift als auch die die Darstellung verweisen auf den Evangelisten Johannes, der mit den Attributen des Adlers und des Giftbechers eindeutig bestimmbar ist. Als eine Art Wahlspruch fungiert die Umschrift: DILIGAMUS NOS INVICEM (= Lasst uns gegenseitig lieben) – der Anfang eines Gregorianischen Chorals, angelehnt an den ersten Brief des Johannes (1. Johannes 4,7). Auf der Rückseite findet sich eine Darstellung des Herz Jesu, das oben von einem Dreieck im Strahlenkranz, unten von zwei verschränkten Händen umgeben ist. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Nicolas Schmitt]

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