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Landesmuseum Württemberg Ausstellung "Faszination Schwert"

Ausstellung "Faszination Schwert"

Das Schwert begleitet Menschen schon seit Jahrtausenden – als tödliche Waffe, Grabbeigabe, Prestigeobjekt oder wertvolles Markenprodukt. Neben einzigartigen Schwertern zeigt die Sonderausstellung vom 13. Oktober 2018 bis 28. April 2019 auch Kunstwerke, Handschriften, Hollywood-Plakate sowie Merchandisingprodukte und originalgetreue Repliken aus Serien und Computerspielen, die die "Faszination Schwert" widerspiegeln. Eine Auswahl der Exponate finden Sie hier. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern.

[ 58 Objekte ]

Bauernwehr

In der Gesellschaft der Vormoderne kennzeichneten auch Waffen den Besitzer als Angehörigen eines bestimmten Standes. So war das Tragen von Schwert und Dolch dem Adel vorbehalten. Die charakteristische Waffe des einfachen Volkes im 15. und 16. Jahrhundert war ein langes Hiebmesser mit einschneidiger Klinge, die so genannte Bauern- oder Hauswehr. Die hier präsentierte Waffe besaß ursprünglich zwei Griffschalen aus Holz, Horn oder Bein, die jeweils mit vier Nieten befestigt waren. [Matthias Ohm]

Sauschwert für die Jagd, um 1500

Im Mittelalter wurde zwischen der Hohen und der Niederen Jagd unterschieden. Erstgenannte war dem Adel vorbehalten und beinhaltete die Jagd auf Hochwild, also Paarhufer wie Hirsche und Wildschweine, aber auch Fasane. Die Waffe des berittenen Jägers war das Jagdschwert. Da das Wild vom Pferd aus erlegt wurde, war die Klinge länger als bei einem Kampfschwert und diente eher als Stich- denn als Hiebwaffe. Eine Sonderform im 15. und 16. Jahrhundert war das Sauschwert: es wies im vorderen Drittel der Klinge ein Loch auf. In diesem wurde ein Auflaufknebel fixiert, um zu verhindern, dass das Tier den Schaft „hochläuft“ und so den Jäger verletzt. Auf der Klinge des Sauschwertes befindet sich Marken in Form eines A und eines Hifthorns. [Lilian Groß]

Bidenhänder mit geflammter Klinge, zweite Hälfte 16. Jahrhundert

Bidenhänder sind lange Schwerter, die mit zwei Händen geführt wurden. Die Klingen dieser Waffen sind an ihrem unteren Ende nicht geschliffen und können deshalb in diesem Bereich, der so genannten Fehlschärfe, mit der Hand gefasst werden. So ist ein besserer Hebel – gerade im Kampf gegen Stangenwaffen wie Spieße – möglich. Der Bidenhänder aus der württembergischen Kunstkammer hat eine geflammte Klinge mit mehreren Marken, eine gebogene Parierstange mit eingerollten Enden, eine mit Leder bezogene Fehlschärfe und zwei Parierdorne, mit denen gegnerische Waffen abgefangen werden konnten. [Matthias Ohm]

Schwert Herzog Friedrichs I. von Württemberg

Auf der Klinge des Prunkschwerts sind in Tabellenform die bis dahin geborenen 13 Söhne und Töchter von Herzog Friedrich I. (reg. 1593-1608) und seiner Frau Sibylla von Anhalt (1564-1614) genannt. Für jedes Kind werden Name und Geburtsdatum aufgeführt, bei den vier früh verstorbenen Kindern auch die Todestage.

Damaszierte Spatha von Oberflacht

Das 1846 in einem gut ausgestatteten Grab des 6. Jahrhunderts gefundene Schwert zeichnet sich durch einen Musterstreifen mit angesetzten Schneiden aus. Das einzigartige Ornament wird durch einen massiven Vierkantstab aus Streifendamast gebildet, der sich in einem S-förmigen Mäander über die Länge der Klinge zieht, wobei die Windungen an den Kontaktstellen aneinandergeschweißt sind. Bisher wurde keine vergleichbare Klinge gefunden. Die damaszierte Spatha von Oberflacht ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Brucherzdepot aus Albstadt-Pfeffingen

Spätestens ab der mittleren Bronzezeit wurde Altmetall gezielt wiederverwendet. Besonders häufig sind Horte aus zerbrochenem Altmetall jedoch aus der Urnenfelderzeit überliefert. Sie bestehen aus teils vollständigen, teils zerbrochenen oder beschädigten Gegenständen. Der größte Depotfund dieser Art aus Baden-Württemberg wurde 1885 bei Albstadt-Pfeffingen gefunden. Er enthielt neben 41 Sicheln auch Messer, Beile, Lanzenspitzen, Armringe und Nadeln sowie als große Besonderheit die Reste eines bronzenen Brustpanzers. Der Metallhort ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Denar RIC 268

Die Münze war Teil der Neuenstädter Sammlung, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer. Die Münze zeigt: Belorbeerter Kopf des Domitian nach rechts. Nach rechts gehende Minerva mit Schild und Speer.

Tetradrachme Philipp III. von Makedonien mit Darstellung des thronenden Zeus

Philipp III., Halbbruder und Nachfolger Alexanders des Großen auf dem makedonischen Königsthron, ließ nach dessen Tod diese Tetradrachme im Stil und im Namen seines berühmten Vorgängers prägen. Auch noch Jahrhunderte später wurden solche Alexandermünzen immer wieder neu aufgelegt, was die Wertschätzung von Qualität und Stabilität der damaligen Emissionen verdeutlicht, an die man anknüpfen wollte. Auf Grund der ungeheuren Einnahmen und Ausgaben während der Eroberungsfeldzüge des großen Alexanders kam es zur umfangreichen Ausmünzung von Silber in zahlreichen Prägestätten, doch die Bildmotive blieben bis auf leichte stilistische Veränderungen immer gleich: Auf der Vorderseite erscheint der Kopf des Herakles mit dem Fell des von ihm erlegten Löwen, auf der Rückseite der Münze thront Zeus mit einem Zepter in der linken und einem Adler auf der ausgestreckten rechten Hand. Die Auswahl griechischer Gottheiten geht auf die ersten Regierungsjahre des Makedonenkönigs zurück, der sich als Anführer der im Korinthischen Bund organisierten Griechen gegen das persische Großreich erst noch beweisen musste. [Sonja Hommen]

Hortfund mit landwirtschaftlichen Geräten und Schmiedewerkzeugen

Um die Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert fand der Herrschaftssitz auf dem Runden Berg bei Bad Urach ein gewaltsames Ende, das wahrscheinlich mit den Konflikten zwischen Alamannen und Franken zusammenhängt; sie bedeuteten für die Alamannen den Verlust ihrer politischen Selbstständigkeit. Ihren Niederschlag finden diese Kämpfe in den zahlreichen Hortfunden, denn die Bewohner - hier wohl ein Schmied - versuchten ihre Habe in Verstecken zu schützen. Dieser Fund besteht aus landwirtschaftlichen Geräten und Schmiedewerkzeugen. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Schwert mit dem Stammbaum Herzog Friedrichs I. von Württemberg, 1593

In beide Seiten der Klinge des Stammbaumschwerts wurden die Namen der Vorfahren Herzog Friedrichs I. eingeätzt. Er regierte zunächst die linksrheinische Grafschaft Mömpelgard, die seit dem späten 14. Jahrhundert zu Württemberg gehörte. Nach dem Aussterben der in Stuttgart regierenden Hauptlinie des Hauses Württemberg erhielt er 1593 in Stuttgart die Herzogswürde. Die Reihe der Vorfahren Friedrichs I. beginnt im späten 11. Jahrhundert mit Luitgard, der Schwester Konrads I., der den Bau der Burg Württemberg vollendete, und schließt mit Friedrich selbst. Vermutlich gab der Herzog dieses Schwert unmittelbar nach seinem Regierungsantritt in Auftrag, da seine im Dezember 1593 geborene Tochter Barbara nicht erwähnt ist. [Matthias Ohm]

Beigaben eines Männergrabes

Unter seinen Zeitgenossen, die eine Goldgriffspatha trugen, nahm der Bestattete wohl einen eher niedrigeren Rang ein. Richtungweisend ist der Langsax, ein Reitersäbel, wie ihn auch die Hunnen benutzten. Er kennzeichnet den Verstorbenen als Söldner, der im mittleren Donauraum tätig war. Die Griffhülse - die wie häufig nur die Schauseite des Schwertgriffs umfasste - ist aus Rheingold gefertigt und gleicht darin einem Fund aus Gültlingen. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Männergrab aus Gültlingen

Geradezu "fürstlich" war die Ausstattung des 1901 in Gültlingen aufgefundenen, sogenannten Helmgrabes. Neben einer Goldgriffspatha war der Tote mit einem eisernen Helm mit vergoldeten Kupferspangen, einem prunkvollen Gürtel mit Tasche und Meerschaumschnalle, Schild und Wurfaxt sowie einer fränkischen Glasschale ausgestattet. Schwert, Helm und Gürtel stammen aus byzantinischen Werkstätten und wurden von ihrem Besitzer wohl während seiner Dienstzeit im dortigen Militär erworben. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Grabinventar aus St. Johann-Gächingen

Ab dem 3. Jahrhundert vor Christus bestatteten die Kelten in Südwestdeutschland hauptsächlich in Brandgräbern. Die Reste des Scheiterhaufens wurden in eine einfache Grube geschüttet, die oft mitverbrannten Beigaben deponierte man obenauf oder zusammengepackt in einer Mulde. Die Waffen der Männer wurden dabei häufig gewaltsam verbogen und damit weiterer Nutzung entzogen. Ein eindrückliches Beispiel ist das Grab eines Kriegers aus St. Johann-Gächingen mit Schwert und Lanzenspitze so - wie einem Rasiermesser und einer Schere. Das Grabinventar ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Medaille von Paul Walther auf Gustav Adolf und seine militärischen Erfolge, 1631

Die hochovale Medaille feiert den schwedischen König Gustav II. Adolf und die protestantischen Siege. Auf dem Avers ist der Herrscher stehend in voller Rüstung dargestellt, er hält Schwert und Zepter als Zeichen seiner Macht in Händen. Die Inschrift im Abschnitt erläutert diese beiden Insignien: ENSEM GRADIVUS SCEPTRUM THEMIS IPSA GUBERNAT - Der Kriegsgott lenkt das Schwert, die Göttin der Gerechtigkeit selbst das Zepter Der Revers trägt unter einem strahlenden Kreuz und einem Schwert eine elfzeilige Inschrift. Das Schwert steht für die militärischen Erfolge Gustav Adolfs, die er für die evangelische Seite „wider der Welt gottloses Wesen“ erringen konnte. [Matthias Ohm]

Medaille von Richard Klein auf Generalfeldmarschall August von Mackensen, 1915

Der preußische Generalfeldmarschall August von Mackensen führte während des Ersten Weltkriegs deutsche Truppen an der Ostfront. So war er an den Schlachten von Tannenberg im August 1914 und von Gorlice-Tranów im Mai 1915 entscheidend beteiligt. Die Medaille, die der Münchner Bildhauer Richard Klein im Jahr 1915 schuf, zeigt von Mackensen auf dem Avers in Uniform nach links. Auf dem Revers kniet ein nackter Kämpfer betend vor einem getöteten Lindwurm, der die bezwungenen Gegner Deutschlands im Weltkrieg verkörpert. [Matthias Ohm]

Medaille "Für Deutsche gibt es keine Not", 1914

Die Medaille, die im Jahr 1914 von der Stuttgarter Metallwarenfabrik Mayer & Wilhelm ausgegeben wurde, zeigt auf der Vorderseite einen bärtigen germanischen Krieger, der sich mit Schwert und Schild gegen fünf Schlangen zur Wehr setzt. Der Krieger steht für das Deutsche Reich, die Schlangen repräsentieren seine Feinde. Die vierzeilige Rückseiteninschrift erläutert diese Darstellung und lässt keinen Zweifel daran, wer die Auseinandersetzung gewinnen wird: FÜR DEUTSCHE GIBT ES KEINE NOT SIE SCHLAGEN ALLE SCHLANGEN TOT. [Matthias Ohm]

Medaille auf den österreichischen Erzherzog Karl Franz Josef, 1915

Medaille auf den österreichischen Erzherzog Karl Franz Josef, 1915 Karl Franz Josef war Großneffe des österreichischen Kaisers Franz Josef, dessen Nachfolger er 1916 wurde. Die Medaille der Stuttgarter Metallwarenfabrik Mayer & Wilhelm zeigt auf der Vorderseite Karl Franz Josef im Brustbild, umgegeben von einem Lorbeerkranz. Er trägt eine Uniform, die mit dem Orden vom Goldenen Vlies geschmückt. Auf der Rückseite ist ein antiker Krieger dargestellt, der mit erhobenem Schwert ins Gefecht stürmt. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg, 1916

Medaille auf die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg, 1916 Die Medaille aus dem Jahr 1916 feiert das Bündnis der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg und ihre Staatsoberhäupter: Auf dem Avers sind die Brustbilder des bulgarischen Königs Ferdinand, des deutschen Kaisers Wilhelm II., des österreichischen Kaisers Franz Josef und des türkischen Sultans Mehmed dargestellt. Der Revers zeigt ein Schwert mit der Aufschrift 1914 1916 und nennt die Gegner der Mittelmächte: „FRANKREICH ENGLAND RUSSLAND SERBIEN BELGIEN MONTEN. U.S.W.“ [Matthias Ohm]

Medaille auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs, 1917

Medaille auf die Schrecken des Krieges, 1917 Die großformatige und schwere Medaille aus dem Jahr 1917 zeigt auf ihren beiden Seiten die Schrecken des Krieges. Auf dem Avers sind nackte fechtende Männer zu sehen, die von einem Mann zu Pferde angetrieben werden. Auf dem Revers ist das Schlachtfeld nach dem Ende des Kampfes zu sehen: Der Tod mit Schwert und Fahne in den Händen schreitet an Gefallenen vorbei. [Matthias Ohm]

Medaille von August Gaul auf das Bündnis von Deutschland und Österreich-Ungarn,...

Der Berliner Bildhauer schuf 1915 eine Medaille, um das Bündnis von Deutschland und Österreich-Ungarn zu feiern. Auf der Vorderseite finden sich die Köpfe von drei Adlern, während auf der Rückseite zwei Kämpfer mit Schwertern in den Händen zu sehen sind, die Rücken an Rücken stehen. Im Abschnitt findet sich eine Inschrift, die den der Mittelmächte beschwört: ZUSAMMEN HALTET EUREN WERT UND EUCH IST NIEMAND GLEICH, ein Zitat aus Goethes Drama „Des Epimenides Erwachen“. [Matthias Ohm]

Medaille auf das Regensburger Religionsgespräch 1601

Die beiden wittelsbachischen Herrscher Herzog Maximilian von Bayern und Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg luden 1601 zu einem Religionsgespräch nach Regensburg ein. Bei diesen Verhandlungen sollten katholische und lutherische Theologen über strittige Fragen beraten – insbesondere, ob die Bibel die einzige Quelle bei Glaubensstreitigkeiten sei. Es kam aber zu keiner Einigung. In der Folge nutzten beide Seiten druckgrafische Werke und Medaillen, um den Sieg in den Verhandlungen für sich zu beanspruchen. Diese polemische Prägung wurde von evangelischer Seite ausgegeben. Auf ihrer Vorderseite ist eine Hand zu sehen, die aus den Wolken kommend ein Schwert hält, das von Strahlen umgeben ist und auf einem Buch ruht. Mehrere Fledermäuse schwirren um das Schwert. Die Darstellung ist wohl so zu deuten: So wie die Fledermäuse vor dem Licht fliehen, so flieht der Papst – in protestantischen Augen der Antichrist – vor der Wahrheit. [Matthias Ohm]

Anhänger „Der Wackere Schwabe“, 1915

Nach dem Vorbild der monumentalen Holzbildgruppe „Der Wackere Schwabe zu Pferd“ erschuf der Bildhauer Josef Zeitler 1915 die überlebensgroße Holzfigur des „Wackeren Schwaben in Eisen“ für die Kriegsnagelung in Stuttgart. Bei diesen Aktionen konnten die Bürger gegen einen Obolus Nägel in die Holzfigur schlagen. Gegen größere Spenden konnten Erinnerungsstücke wie Plaketten oder eben dieser Anhänger erworben werden. Der Erlös der Veranstaltungen kam dem Roten Kreuz und den Kriegsversehrten zugute. Beim „Wackeren Schwaben“ handelt es sich um einen stehenden Ritter mit Schwert und Schild. Das Postament des Schwaben trägt die Inschrift „DER WACKERE SCHWABE FORCHT SICH NITT“. Sie verweist, wie auch der mit Pfeilen gespickte Schild, auf Ludwig Uhlands „Schwäbischer Kunde“, in der der Dichter einen namenlosen schwäbischen Kreuzritter aus der Zeit des Dritten Kreuzzuges besang, der für seine Furchtlosigkeit bekannt war. [Frederic Menke]

Plakette „Der Wackere Schwabe“

Während des Ersten Weltkrieges gab es im Deutschen Kaiserreich hunderte „Kriegsnagelungen“, bei denen farbige Nägel in Holzskulpturen gegen eine Geldspende geschlagen werden konnten. Diese Spenden kamen dem Roten Kreuz und den Kriegsversehrten zugute. Auf Wunsch des württembergischen Königs erschufen Schreiner um Joseph Zeitler im Jahr 1915 die Monumentalskulptur des „Wackeren Schwaben“ und stellten sie im Kunstgebäude in Stuttgart auf. Innerhalb weniger Wochen kamen durch die „Nagelungen“ Spenden in Höhe von 75.000 Mark zusammen. Die 1941 zerstörte Skulptur bildete die Vorlage für diese Plakette. Der „Wackere Schwabe“ wird seitlich von acht Medaillons begleitet: So findet sich neben dem Hahn für die Französische Republik eine Dogge für Großbritannien oder ein Bär für Russland. Das Postament des Schwaben trägt zwei Inschriften: DER WACKERE SCHWABE FORCHT SICH NITT ist ein Zitat aus Ludwig Uhlands „Schwäbischer Kunde“, auf das schon der mit Pfeilen gespickte Schild mit den württembergischen Hirschstangen verweist. Darunter findet sich eine Widmung an Königin Charlotte von Württemberg, die bereits die Schirmherrschaft über die monumentale Vorlage übernommen hatte. [Frederic Menke]

„Pfaffenfeindtaler“ des Herzogs Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1622

Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel kämpfte im Dreißigjährigen Krieg auf der evangelischen Seite. Im Jahr 1622 konnte er Paderborn erobern und plünderte den dortigen Domschatz. Die liturgischen Geräte und Schreine ließ er einschmelzen, um daraus Taler zu prägen. Diese trugen auf der Vorderseite die Inschrift GOTTES FREVNDT DER PFAFFEN FEINDT. Die Rückseite zeigt einen aus den Wolken gereckten rechten Arm, dessen Faust ein Schwert hält. Diese „Pfaffenfeindtaler“ dienten zum einen als Zahlungsmittel, vor allem als Sold für die Soldaten Christians, zum anderen waren sie aber auch ein Kommunikationsmittel, um so die katholische Seite zu verspotten. [Matthias Ohm]

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