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Landesmuseum Württemberg Ausstellung "CHRISTOPH 1515-1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation"

Ausstellung "CHRISTOPH 1515-1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation"

Christoph regierte von 1550 bis 1568 und zählt zu den bedeutendsten Herzögen Württembergs. Er setzte die Reformation endgültig durch, förderte die Bildung und modernisierte die Residenz in Stuttgart. Anlässlich seines 500. Geburtstags im Jahr 2015 widmete das Landesmuseum Württemberg vom 24. Oktober 2015 bis zum 3. April 2016 dieser herausragenden Herrscherfigur eine große Ausstellung.

[ 87 Objekte ]

Miniaturporträt der Landgräfin Elisabeth von Hessen

Elisabeth war eine Schwester der hessischen Landgrafen Ludwig und Wilhelm, die beide Töchter des württembergischen Herzogs Christoph geheiratet hatten. Sie war also eine Schwägerin der Herzoginnen Hedwig und Sabina von Württemberg. Das Porträt zeigt die hessische Prinzessin mit weiß-blonden Haaren unter einem goldenen Haarnetz und einem schwarzen Barett mit Goldschleifchen. Sie trägt einen schwarzen Vlieger (einen weiten Rock) mit Puffärmeln, hohem Kragen und kleiner weißer Krause. Die hessische Prinzessin war seit 1560 mit dem späteren pfälzischen Kurfürsten Ludwig VI. verheiratet. Die Inschrift nennt – neben ihrem Namen, ihrer Herkunft und dem Entstehungsjahr des Porträts – auch diese Würde: ELISABETH PFALTZGRAVIN GEBORNE LANDGRAVI ZU HESSE ANNO 1569 [Matthias Ohm/Delia Scheffer]

Miniaturporträt des Grafen Georg Ernst von Henneberg

Georg Ernst regierte die Grafschaft Henneberg von 1559 bis 1583. Er war mit Elisabeth von Württemberg, einer Tochter Herzog Christophs, verheiratet. Das Miniaturporträt zeigt ihn mit grauem Haupt- und Barthaar. Er trägt ein schief sitzendes Zylinderbarett, ein schwarzes Wams mit Gürtel, hohem Kragen, weißer Halsrüsche mit weißen Bändeln und einen schwarzen Schultermantel mit steifem Kragen. [Matthias Ohm/Delia Scheffer]

Miniaturporträt des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Zerbst, Ehemann der...

Im Jahr 1571 heiratete Fürst Joachim Ernst von Anhalt-Zerbst Eleonora von Württemberg, eine Tochter Herzog Christophs. Joachim Ernst trägt ein schwarzes Wams mit Goldknöpfen, hohem Kragen und weißer Halsrüsche, einen Schultermantel mit breitem Pelzkragen und eine große Goldkette. Die Inschrift nennt Namen und Titel des Dargestellten sowie das Entstehungsjahr des Porträts: „JOACHIIM ERNST FÜRST ZU ANHALT A(nn)o 1571“. Damit ist dieses Bildnis jünger als die meisten Werke aus den Serien von Miniaturporträts, die 1569 entstanden und im Landesmuseum bewahrt werden. [Matthias Ohm/Delia Scheffer]

Miniaturporträt des Markgrafen Johann I. von Brandenburg-Küstrin

Johann von Brandenburg-Küstrin gehört zu den Personen in der auf das Jahr 1569 datierten Miniaturenserie des Landesmuseums, die keine direkte Verbindung zum Haus Württemberg hatten. Der Markgraf war jedoch der Schwiegervater von Herzog Christophs Schwager Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach und zudem entfernt mit der Ansbacher Familie verwandt. Er ist hier in einem weißen gefältelten Hemd, einem schwarzen Wams und einer schwarzen Schaube dargestellt. Auf seinem Kopf trägt er ein schief sitzendes Barett. Die Frisur mit den glatten kinnlangen Haaren und den Stirnfransen war um die 1530er Jahre sehr modisch. Die Inschrift auf dem Gemälde lautet "JOHANES MARGRAVE ZU BRANDENBURG Ao 1569". [Matthias Ohm/Delia Scheffer]

Porträt König Ferdinands I. von Österreich und Ungarn im Alter von 17 Jahren

Der spätere Kaiser Ferdinand I. ist auf diesem Brustporträt im Halbprofil nach rechts dargestellt. Er trägt ein Goldbrokatwams über einem gefältelten Hemd und darüber einen braunen Pelzmantel. Die Kette mit dem habsburgischen Orden vom Goldenen Vlies ist unter diesem Mantel erkennbar. Ferdinands glattes, kinnlanges Haar mit Stirnfransen ist unbedeckt. Das Gemälde ist Teil eines Bildnispaares und gehört zusammen mit dem Porträt der Ehefrau Ferdinands, Anna Jagiello (1503-1547). Es ist eine von mehreren Kopien nach einem Porträtpaar, das Hans Maler zu Schwaz wohl 1521 anlässlich der Hochzeit des Paares malte. Da Ferdinand 1521 noch kein König war, in der Inschrift auf dem dunklen Balken unter dem Bildnis jedoch so bezeichnet wird, entstand dieses Porträt wohl erst nach seiner Ernennung zum König von Ungarn und Böhmen 1526 oder die Inschrift wurde erst dann hinzugefügt. [Delia Scheffer]

Württembergisches Eichmaß, 1555

Als Herzog Christoph seine Regierung antrat, wurden Waren und Güter in Württemberg mit unterschiedlichen Maßen gewogen und gemessen. Schnell sorgte er für eine Vereinheitlichung im ganzen Land. Im Jahr 1557 gab er eine Eichordnung heraus, die „Ordnung, wie im Fürstenthumb Würtemberg ein gemein gleich Landtmeß vnd Eych angericht weden vnd auff Jacobi angeen soll“. Christoph ließ auch Normmaße herstellen, mit denen das Volumen von Getreide oder Wein bestimmt werden konnte. Als hoheitliche Maße sind sie mit den württembergischen Hirschstangen verziert. [Matthias Ohm]

Württembergisches Eichmaß, 1555

Als Herzog Christoph seine Regierung antrat, wurden Waren und Güter in Württemberg mit unterschiedlichen Maßen gewogen und gemessen. Schnell sorgte er für eine Vereinheitlichung im ganzen Land. Im Jahr 1557 gab er eine Eichordnung heraus, die „Ordnung, wie im Fürstenthumb Würtemberg ein gemein gleich Landtmeß vnd Eych angericht weden vnd auff Jacobi angeen soll“. Christoph ließ auch Normmaße herstellen, mit denen das Volumen von Getreide oder Wein bestimmt werden konnte. Als hoheitliche Maße sind sie mit den württembergischen Hirschstangen verziert. [Matthias Ohm]

Württembergisches Eichmaß, 1555

Als Herzog Christoph seine Regierung antrat, wurden Waren und Güter in Württemberg mit unterschiedlichen Maßen gewogen und gemessen. Schnell sorgte er für eine Vereinheitlichung im ganzen Land. Im Jahr 1557 gab er eine Eichordnung heraus, die „Ordnung, wie im Fürstenthumb Würtemberg ein gemein gleich Landtmeß vnd Eych angericht weden vnd auff Jacobi angeen soll“. Christoph ließ auch Normmaße herstellen, mit denen das Volumen von Getreide oder Wein bestimmt werden konnte. Als hoheitliche Maße sind sie mit den württembergischen Hirschstangen verziert. [Matthias Ohm]

Württembergisches Eichmaß, 1555

Als Herzog Christoph seine Regierung antrat, wurden Waren und Güter in Württemberg mit unterschiedlichen Maßen gewogen und gemessen. Schnell sorgte er für eine Vereinheitlichung im ganzen Land. Im Jahr 1557 gab er eine Eichordnung heraus, die „Ordnung, wie im Fürstenthumb Würtemberg ein gemein gleich Landtmeß vnd Eych angericht weden vnd auff Jacobi angeen soll“. Christoph ließ auch Normmaße herstellen, mit denen das Volumen von Getreide oder Wein bestimmt werden konnte. Als hoheitliche Maße sind sie mit den württembergischen Hirschstangen verziert. [Matthias Ohm]

Doppeltaler Herzog Friedrichs I. von Württemberg, 1605

Aus Silber, das im Christophstal (bei Freudenstadt im Nordschwarzwald) abgebaut wurde, besteht dieser Doppeltaler. Auf die Herkunft des Edelmetalls verweist der heilige Christophorus, der auf der Rückseite des Doppeltalers dargestellt ist. Nach der Legende trug er das Jesuskind durch einen Fluss und erhielt dafür den Namen Christophorus – Christusträger. Der Heilige hält in seiner rechten Hand einen Stab und in seiner linken einen Schild mit dem doppelköpfigen Adler. Auf der Vorderseite der Münze findet sich das vierteilige Wappen des Herzogtums Württemberg. [Matthias Ohm]

Doppeltaler-Klippe Herzog Johann Friedrichs von Württemberg, 1625

Dieser Doppeltaler besteht aus Silber, das im Christophstal bei Freudenstadt abgebaut und dort auch vermünzt wurde. Er diente dem Münzherren Herzog Johann Friedrich von Württemberg, dessen Brustbild sich auf der Vorderseite findet, als Neujahrsgeschenk. Die Rückseitendarstellung verweist auf die Herkunft des Silbers, aus dem diese Münze geprägt wurde. Gezeigt ist der heilige Christophorus, der mit dem Jesuskind auf den Schultern einen Fluss durchwatet. Die kleinen Schilde in den vier Ecken tragen die Elemente des Herzogswappen: die württembergischen Hirschstangen, die Rauten für Teck, die Mömpelgarder Fische und die Reichssturmfahne. [Matthias Ohm]

Preismedaille von Herzog Friedrich Achilles von Württemberg für ein...

Herzog Friedrich Achilles aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt gab diese Preismedaille für ein Armbrustschießen aus. Seine Initialen finden sich auf der Vorderseite, die – wie die Rückseite – von einem Lorbeerkranz eingefasst ist. Auf dem Avers ist ein Schütze dargestellt, der einen Bolzen im Mund hält und eine Armbrust spannt. [Matthias Ohm]

Doppelhenkelvase, sog. „Straßburger Kanne“, um 1570/80

Die Deckelvase aus Bergkristall schmückt eine aufwendig ziselierte Fassung mit kleinen Kameen und Türkisen aus der Hand eines Straßburger Goldschmieds. Wohl schon vor 1569 befand es sich im Besitz von Anna Maria, der Ehefrau Herzog Christophs. Über wechselvolle politische Zeiten hinweg blieb das fragile Gefäß der herzoglichen Familie erhalten und zeugt von der hohen Qualität des Kunsthandwerks im 16. Jahrhundert. [Ulrike Andres]

Medaille Friedrich Hagenauers auf Philipp Melanchthon

Die einseitige Medaille zeigt den Reformator Philipp Melanchthon im Brustbild nach links. Die Inschrift lautet: PHILIPPVS MELANTHON. ANNO ÆTATIS SUÆ XLVII – im Alter von 47 Jahren oder in seinem 47. Lebensjahr. Unter dem Kinn steht der Buchstabe H, die Initiale des Medailleurs Friedrich Hagenauer, der zunächst in Augsburg und dann in Köln tätig war. Als sich Melanchthon in den Jahren 1543/44 dort aufhielt, schuf Hagenauer zwei Porträtmedaillen, die zu seinen bedeutendsten Werken zählen. Das vorliegende Exemplar wurde oben gelocht und konnte so an einer Kette um den Hals getragen werden. [Matthias Ohm]

Spottmedaille auf die katholische Kirche, Mitte des 16. Jahrhunderts

In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden Medaillen, mit denen die Anhänger der Reformation die Würdenträger der katholischen Kirche verspotteten. Diese Werke haben nicht nur zwei Ansichten – jeweils eine auf Vorder- und Rückseite –, sondern vier. Denn wenn diese Medaillen um 180° gedreht werden, so kommt es zu dramatischen Verwandlungen: Der Papst mit der Tiara auf dem Haupt wird zum Teufel, der Kardinal mit seinem flachen Hut wird zu einem Narren mit Eselsohren. Die Inschriften erläutern die Darstellungen. Auf dem Avers steht: ECCLESIA PERVERSA TENET FACIEM DIABOLI – Die verkehrte Kirche zeigt ihr teuflisches Gesicht. Auf dem Revers ist zu lesen: ALIQVANDO SAPIENTES STVLTI – Irgendwann werden die Weisen dumm. [Matthias Ohm]

[Stand der Information: ]