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Landesmuseum Württemberg Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 387 Objekte ]

Kleiner Faustkeil, Schaber und Spitze aus der Heidenschmiede

Die Nische unter dem Felsdach der Heidenschmiede bot zusammen mit dem Vorplatz immerhin eine bewohnbare Fläche von 30 qm und wurde durch den Neandertaler wiederholt aufgesucht. Hier fand er Schutz gegen Regen und Sturm und hatte eine weitreichende Aussicht auf das weite, offene Brenztal und konnte die Jagd auf Rentier, Pferd, Mammut und Wollnashorn planen. Für die Herstellung der Steingeräte verwendete der Neandertaler vor allem lokal vorkommenden Jurahornstein und in wenigen Fällen aus den eiszeitlichen Schottern aufgelesenen roten Radiolarit.[Fabian Haack]

Regiswindislegende. Bild I: Markgraf Ernst von Bayern wird mit der Herrschaft...

Auf fünf Tafelbildern ist die Legende der heiligen Regiswindis aus Lauffen am Neckar dargestellt, die eines gewaltsamen Todes starb und schließlich heiliggesprochen wurde. Der Legende nach war Regiswindis das Kind des Grafen Ernst vom Nordgau bei Bamberg und seiner Frau Fridburga. Sie lebte mit ihren Eltern auf dem Königshof in Lauffen. Als sie sieben Jahre alt war, wurde sie von ihrer Amme erdrosselt und in den Neckar geworfen. Der Leichnam ging nicht unter und wurde nach drei Tagen ohne Verwesungserscheinungen gefunden, weshalb Regiswindis bald als Heilige verehrt wurde. Das erste Bild des Zyklus zeigt, wie Regiswinidis‘ Vater, der Markgraf Ernst von Bayern (bezeugt ab 829) von Kaiser Ludwig dem Frommen (reg. 813-840) mit der Herrschaft über Lauffen belehnt wird. Der Kanzler, der neben dem thronenden Kaiser steht, übergibt gerade die Lehnsurkunde. Kopie um 1620 nach einem Original von 1477.

Legende der heiligen Regiswindis, Bild III: Der Pferdeknecht wird verprügelt

Die dritte Szene des Bilderzyklus um die heilige Regiswindis zeigt die verhängnisvolle Bestrafung des Pferdeknechts. Dieser wird gerade von einem Schergen des Markgrafen Ernst von Bayern übers Knie gelegt. Rechts im Bild befindet sich der Markgraf mit seinen Gefolgsleuten und beobachtet die durch ihn verhängte öffentliche Züchtigung. Bei dem gesamten Zyklus handelt es sich um Kopien des 17. Jahrhunderts, die ein Original von 1477 als Vorlage nutzten. Die Gemälde wurden vermutlich von Herzogin Barbara Sophia von Württemberg für Schloss Urach in Auftrag gegeben. Es handelt sich hierbei um die einzig bekannte Darstellung der Legende der hl. Regiswindis aus dem 17. Jahrhundert. [Saskia Watzl]

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