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Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 387 Objekte ]

Nähnadel

Es gibt Gegenstände die sich seit ihrer Erfindung kaum mehr verändert haben, weil Form und Funktionalität von Anfang optimal aufeinander abgestimmt sind. Hierzu gehört die Nähnadel. Während sie uns in der heutigen Wegwerfgesellschaft eher altmodisch anmutet, stellt sie für die Menschen Altsteinzeit eine Art Revolution dar. Die Bekleidung aus Leder und Fell ließ sich mit solch einer Nähnadel viel besser abdichten als vorher und die Menschen waren nun zunehmend unabhängig von den Kälteeinbrüchen am Ende der letzten Eiszeit. Als Faden dienten Darm- oder Sehnenfasern mit denen sich auch die Schmuckperlen und Anhänger auf der Kleidung aufnähen ließen. Die Nähnadel ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. [Fabian Haack]

Harpunen aus der Brillenhöhle im Achtal bei Blaubeuren-Seißen

Harpunen aus Rentiergeweih sind eine Erfindung der ausgehenden Altsteinzeit und dienten zur Jagd auf Fische und am Wasser lebender Pelztiere wie Fischotter. Diese Geschoßspitzen besitzen auf einer oder beiden Längsseiten Widerhakenspitzen und waren nicht fest im Holzschaft fixiert. Nach einem erfolgreichen Wurf oder Stoß lösten sie sich vom Schaft, blieben aber über eine befestigte Leine mit dem Jäger verbunden. Die Harpunen sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. [Fabian Haack]

Kalkstein mit Darstellung eines Stiers

Bildliche Darstellungen auf Steinen sind in der Mittelsteinzeit sehr selten. Umso erstaunlicher ist der Fund eines Kalksteins mit roten Farbresten. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die Abbildung eines Rindes, deutlich zu erkennen sind das am linken Rand schräg nach oben verlaufende Horn und der Kopf mit der für Boviden typischen stumpfen Form der Schnauze. Die Analyse der Farbreste hat einen hohen Eisenanteil ergeben, was auf die Verwendung von Rötel hinweist. [Fabian Haack]

Mammut aus dem Geißenklösterle im Achtal bei Blaubeuren-Weiler

Das vollplastische Mammut aus dem Geißenklösterle konnte aus 40 Fragmenten zusammengesetzt werden; sechs weitere Bruchstücke von Kopf, Oberschenkel und Flanke lassen sich nicht mehr anpassen. Die längsverlaufende Bruchstruktur ist typisch für aus Elfenbein herausgearbeitete Figuren, trotzdem lässt sich noch die Anmut und Genauigkeit der Darstellung erkennen. Das Mammut war auf Rücken, Bauch und Flanken mit Kerben versehen, Reste von Rötel könnten von einer Verzierung mit roter Farbe stammen. Die Mammutfigur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. [Fabian Haack]

Inventar eines reichen Männergrabes

Die 1895 geborgene Grabausstattung eines Mannes aus Nehren zählt zu den reichsten dieser Epoche im Südwesten. Dazu gehören nicht nur Schwert, Dolch und Beil, sondern auch ein Fingerring aus Gold und ein zweiter aus seltenem Silber mit Goldblechauflage sowie eine mit Goldblech verzierte Nadel. Das Inventar des reichen Männergrabes ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Spätrömische Militärgürtelgarnitur

Die mit Kerbschnitt verzierte Schnalle eines römischen Militärgürtels wurde bei einer Ausgrabung der Höhle Lochenstein bei Balingen gefunden. Dazu gehörte noch eine Riemenzunge mit Tierkopfenden sowie ein Riemenbügel. Solche Garnituren wurden auch von den germanischen Hilfstruppen getragen und belegen die engen Verflechtungen zwischen Römern und Germanen. Die Gürtelgarnitur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Goldblattkreuz und zwei Adlerfiguren aus Giengen an der Brenz

Auf dem Kinn eines in Giengen an der Brenz bestatteten Mannes lag, flankiert von zwei Adlerfiguren, ein einteiliges Goldblattkreuz. Alle drei Stücke sind aus Goldfolie ausgeschnitten und über einem Model gepresst. Der obere Kreuzarm zeigt ein bärtiges Männergesicht; die übrigen Kreuzarme und das Zentrum sind mit für das alamannische Gebiet typischen Flechtbandornamenten geschmückt. Unklar bleibt, ob der bärtige Mann Christus oder einen byzantinischen Kaiser darstellen soll, ebenso wie die Bedeutung der Adler als christliches Symbol der Auferstehung oder als Vögel Odins offen ist. Verzierte und unverzierte Goldblattkreuze finden sich als Totenschmuck im alamannischen Raum häufig in reichen Männergräbern. Das Goldblattkreuz und die Adlerfiguren sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Vergoldetes Toilettenservice

Zu ihrem 25. Hochzeitstag erhielt Königin Olga 1871 dieses prunkvolle Toilettenservice. Die elfteilige Garnitur besteht aus: Standspiegel, zwei Leuchtern, Becken mit Kanne und Schwammschale, Seifen-, Zahnbürsten- und Kammdose, Handspiegel und einer Tischglocke. Alle Teile tragen das württembergisch-russische Allianzwappen. Das insgesamt fast 19 Kilogramm schwere Service wurde mit dem dazugehörigen Koffer für 3.365 Gulden erworben. Als Hersteller stempelte die Stuttgarter Firma Foehr, ein 1801 gegründetes und stetig prosperierendes Unternehmen: aufgrund seiner Leistungen durfte sich Eduard Foehr (1835-1904) ab 1880 königlich-württembergischer und ab 1891 preußischer Hofjuwelier nennen. Die vergoldete Garnitur diente rein repräsentativen Zwecken und wurde vermutlich in einem prächtig ausgestatteten Schlafzimmer zur Schau gestellt. Sie ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Schmuckensemble aus einem Grabhügel bei Großengstingen

Im Verlauf der Mittelbronzezeit nahm der Frauenschmuck ausgesprochenen Prunkcharakter an. Die "Dame" aus Großengstingen trug einen Bernsteinanhänger und ein Kollier aus "Stachelscheiben", die ebenso wie die mit Sanduhrmuster verzierten Nadeln zur typischen Tracht auf der Schwäbischen Alb gehörten. Der heute grün oxydierte Schmuck glänzte ursprünglich goldfarben. Das Schmuckensemble aus einem Grabhügel bei Großengstingen ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Wagenaufsatz aus Königsbronn

Das 1972 beim Ausheben einer Baugrube zutage geförderte Wagengrab von Königsbronn zählt zu den Glanzpunkten der späten Bronzezeit im Land. Die mit einem kleinen Vogel verzierte, gebogene Tülle saß vermutlich an der Deichsel oder auf den Fortsätzen des Wagenkastens. Auf diesem waren wohl auch die übrigen Vögelchen, sowie die ebenfalls gefundenen Sterne und Spiralen befestigt. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Vier Tonpferdchen aus Römerstein-Zainingen

Die Figuren sind trotz ihrer schnabelförmig auslaufenden Köpfe und langen Hälse eindeutig als Pferde zu identifizierenden. Vergleichbare Darstellungen sind jedoch in den östlichen Gebieten der Hallstattkultur, z.B. aus der Oberpfalz, Böhmen und Niederösterreich und in der "geometrischen" Kunst Griechenlands bekannt. Als fremde Erscheinung in der bildfeindlichen älteren Hallstattkultur Südwestdeutschlands bezeugen sie Einflüsse aus dem Osthallstattkreis. Die vier Terrakottapferde aus Römerstein-Zainingen sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Statue aus Holzgerlingen

Die doppelgesichtige, überlebensgroße Stele aus Holzgerlingen trägt eine sogenannte Blattkrone, die an die berühmte Statue des "Fürsten" vom Glauberg in Hessen erinnert. Im Gegensatz zu dieser ist jedoch kein heroisierter Ahne, sondern eher eine nicht genauer identifizierbare keltische Gottheit dargestellt. Die Janusköpfige Stele aus Holzgerlingen ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Hirschfigur aus dem Brunnen der Viereckschanze von Fellbach-Schmiden

Die Hirschfigur aus der Viereckschanze von Fellbach-Schmiden war zusammen mit zwei ebenfalls aus Eichenholz geschnitzten Ziegenböcken einst Teil eines größeren spätkeltischen Kultbildes. Die Figuren vereinen meisterlich keltische und naturalistisch hellenistische Stilelemente zu einem Kunstwerk von geradezu moderner Ästhetik. Möglicherweise ist mit dem Hirsch der aus gallorömischer Zeit überlieferte Gott "Cernunnos" dargestellt. Die Figur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Silberring von Trichtingen

Dieser prachtvolle Silberring mit Stierkopfenden wurde zufällig bei Drainagearbeiten in der Nähe von Trichtingen entdeckt. Herkunft und Datierung des einzigartigen Stückes sind deshalb umstritten. Der Stil weist nach Osten, nach Thrakien oder gar nach Persien, Vergleichsfunde und Verzierungsdetails deuten auf eine Herstellung in Gallien hin. Mit einem Gewicht von über 6 kg war der Ring viel zu schwer, um von einem Menschen getragen zu werden. Vielleicht schmückte er stattdessen eine menschengestaltige Stele aus Holz. Der Silberring ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Goldenes Teeservice der Königin Katharina von Württemberg

Als Katharina Pawlowna sich 1809 zum ersten Mal vermählte, gehörte zur Mitgift der Zarentochter, wie auch bei ihrer Schwester Maria, ein Déjeuner, ein Teeservice aus reinem Gold. Dieses brachte sie bei ihrer zweiten Hochzeit 1816 nach Württemberg mit. In ihrem ein Jahr später verfassten Testament vermachte Königin Katharina das kostbare "Thee-Geschirr" ihrem Gemahl König Wilhelm I. (reg. 1816-1864) "als Zeichen unseres zärtlichen Andenkens".

Krone der Könige von Württemberg

Schon neun Jahre vor der Erhebung Württembergs zum Königreich, seit der Vermählung des Erbprinzen Friedrich (reg. 1797-1816) mit der englischen Königstochter Charlotte Augusta Matilda 1797, wird der württembergische Herzogshut als Krone wiedergegeben, was auf eine Umarbeitung der Insignie schließen lässt. Wie die erste Königskrone von 1806 genau aussah, ist nicht bekannt. Was wir heute sehen, ist das Ergebnis mehrerer Veränderungen unter König Wilhelm I. (reg. 1816-1864). Die Diamantschmuckstücke und die kostbaren Smaragde auf den Bügeln stammen aus älterer Zeit. Als Machtsymbol hatte die württembergische Königskrone Geltung von 1806 bis 1918. Es gab keine Krönungszeremonie in Württemberg und die Könige trugen die Krone nicht auf dem Haupt. Zusammen mit den anderen Insignien der Macht wurde die Krone bei den Huldigungsfeiern am Neujahrstag, die als "Fest der angenommenen Königswürde" begangen wurden, sowie bei Vermählungen und Leichenbegängnissen zur Schau gestellt. Die Krone ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Ohrring mit Granulation

Im 7. Jahrhundert werden im südwestdeutsch alamannischen Raum die ersten Kirchen errichtet, die von den adeligen "Stiftern" auch als Grablege genutzt wurden. Aus einem solchen Grab in der Gruibinger Martinskirche stammt ein qualitativ herausragender Goldohrring. Der Anhänger weist, neben Auflagen aus feinem Filigrandraht und Granulation, Einlagen aus graugrünem Glas und Almandinen auf, die mit einer fein gewaffelten Goldfolie hinterlegt sind, um die Leuchtkraft der Steine zu steigern. Die Schauseite des Ringes ist mit einzeln gefassten, kleinen Almandinscheiben verziert, ein Merkmal, das auf eine Herkunft des Ohrringes aus dem romanisch besiedelten Mittelmeerraum hinweist. Der Ohrring ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Glasgemälde aus dem württembergischen Musiksalon für die Weltausstellung in St....

Die mit einer Goldmedaille prämierte Ausstattung eines Musikzimmers auf der Weltausstellung in St. Louis 1904 ist nur in Teilen überkommen. Darunter drei Glasscheiben - Reste einer einst siebenachsigen, aus Doppelbahnen gefügten Verglasung, die die gesamte Längsseite des Raums geschmückt hatte. Jedes Fenster war unterschiedlich ornamentiert. Auf diesem Glasgemälde erscheinen einander umschlingende Pflanzenstiele mit langgezogenen Lanzettblättern. Sie sind achsial zur Mitte komponiert, die aus drei Feldern mit scheinbar organisch pulsierenden Zellstrukturen besteht. Die Auszeichnung des Musiksalons zeigt deutlich, dass das württembergische Kunsthandwerk nach anfänglicher Kritik nun internationale Anerkennung fand. Dies ist u. a. dem vielseitig begabten Bernhard Pankok zu verdanken, dem Mitbegründer der "Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk" in München. Ab 1901 war er Professor der Kunstgewerbeschule in Stuttgart und wurde 1913 ihr Direktor. Die Glasgemälde wurden aus Lotto-Mitteln erworben. Sie sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Pulverflasche

In den Raritätensammlungen von Fürsten und Gelehrten der Renaissance spiegelte sich auch ein aufkommendes Interesse an der Natur. Besondere Aufmerksamkeit galt den bizarren, abartigen Naturformen. Ein Beispiel dafür ist unsere Pulverflasche. Der Behälter besteht aus einem Paar Hummerscheren; der kleineren, jetzt abgebrochenen Greifzange ist eine monströse Knackschere beigegeben, eine groteske Missbildung der Natur. Ihr körnig-steinartiger Scherenpanzer wurde von einem unbekannten Meister in Heilbronn 1569 in einer fein gearbeiteten Silbermontierung gefasst und mit Rankenwerk und Masken dekoriert. Die zwei farbig emaillierten Wappen belegen als Auftraggeber Abt Sebastian II., der von 1557 bis 1583 das Zisterzienserkloster Schöntal an der Jagst regierte. Die Pulverflasche ist im Alten Schloss ausgestellt.

Brunnenfigur Greif

Zum Angriff bereit, steht der Greif da, aufrecht, mit ausgebreiteten Flügeln, aufgerissenem Schnabel und vorgestreckten Klauen. Feine Spritzdüsen in Schnabel und Augen lassen vermuten, dass es sich bei der Bronze um eine Brunnenfigur handelt. Wahrscheinlich gehörte sie zu einem der vielen Brunnenspiele in den Stuttgarter Lustgärten oder stand in der Bassinhalle im Erdgeschoss des Neuen Lusthauses. Wahrscheinlich wurde das Stück am Ende des 16. Jahrhunderts in der für ihre hervorragenden Bronzegüsse berühmten Augsburger Werkstatt von Marx Labenwolf d. J. und Hans Reisinger gefertigt, die auch den Wittelsbacher Brunnen in München und den Hirschbrunnen im Hoflustgarten in Wien geschaffen hatten.

Stuttgarter Amt

Die oberen zwei Drittel des Gemäldes zeigen aus der Vogelschau das Stuttgarter Amt. Bemerkenswert sind dabei die individuell portraitierten Siedlungen sowie die in Wald, Rebland und offenes Ackerland differenzierte Wiedergabe des Umlandes. Die Darstellung fußt auf Angaben des bedeutenden Kartographen Georg Gadner. Das untere Drittel zeigt eine Ansicht von Stuttgart mit dem Neuen Lusthaus im Vordergrund. Das Gemälde gehörte dort zur Ausstattung des Festsaals. Zusammen mit zwölf anderen Landtafeln zierte es seine Wände und war Teil eines das Haus Württemberg und den Bauherrn Herzog Ludwig verherrlichenden Gemäldezyklus. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Hofjagd Herzog Ludwigs im Forst Bebenhausen

Der Hofmaler Hans Steiner schildert in seinem Gemälde eine Jagd, die Herzog Ludwig von Württemberg (reg. 1568-1593) und seine Gemahlin Dorothee Ursula samt ihrem Hofstaat im Schönbuch abgehalten haben. Vor der Herzogin, die unter einem Sonnenschirm steht, reicht der Herzog zum Abschluss der Jagd dem Jäger von Gärtringen, seinem Kanzler, einen Silberbecher. Die umstehenden Höflinge blasen die Jagd mit dem Halali ab. Noch vor Ort werden die Tiere zerlegt. Geschossen hat - allen anderen zur Schau - nur der Herzog selbst. Aus einer zwölfteiligen Bilderserie mit herzoglichen Forsten aus dem Festsaal des Neuen Lusthauses. Das Gemälde wurde aus Lotto Mitteln erworben. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Die "Ludwigsburger Weltmaschine" von Philipp Matthäus Hahn

Diese erste seiner großen Weltmaschinen lieferte Philipp Matthäus Hahn 1769 in die Ludwigsburger Residenz Herzog Carl Eugens von Württemberg. Das ursprüngliche, reich verzierte Gehäuse im Stil des Rokoko wurde bereits um 1820 durch ein schlichteres in klassizistischen Formen ersetzt, von dem heute wiederum nur noch der Uhrenkasten und die beiden Säulenstümpfe im Original erhalten sind. Auf diesen ruhen Modelle der beiden zur Zeit Hahns konkurrierenden Weltsysteme, das ptolemäische mit der Erde im Zentrum und das heliozentrische System nach Kopernikus. Dazu kommen im Uhrenkasten Zifferblätter für Stunden, Minuten und Sekunden sowie für Monate, Monatstage und Wochentage. Das unterste Zifferblatt zeigt einen Weltzeitzähler, der vergangene und zukünftige Ereignisse innerhalb der auf 7777 Jahre berechneten Weltdauer anzeigt. Grundlage für diese Berechnung waren Zeitangaben der Bibel.

Sogenanntes Reiches Diadem aus dem Brillantschmuck der Königin Pauline von...

Gleich nach der Hochzeit mit seiner vergleichsweise armen Cousine Pauline gab König Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) eine Brillantgarnitur für die neue Königin in Auftrag. Dafür ließ er nicht nur, wie üblich, Steine aus älterem Schmuck ausfassen, sondern tauschte sogar große Diamanten an der Königskrone gegen kleinere Steine aus. Die Brillantkrone für die Königin war so konstruiert, dass man sie auch als Diadem tragen konnte. Das sogenannte Reiche Diadem ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

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