Der Lauf der Steinschlosspistole ist mit zwei Silbermanschetten versehen, die auf Niellogrund silbernes Rankendekor zeigen. Schlossplatte, Hahn, Pulverpfanne und Daumenrast sind aus Eisen und tragen geschnittene, zierlich wirkende vegetabile Ornamentik. Gegenschloss, Griff und Schaft aus Silber sind mit Bändelwerk in axialsymmetrischer Komposition geschmückt. Die Ornamentik folgt französischen Vorbildern aus dem frühen 18. Jahrhundert, wie sie sich im Vorlagenbuch des Claude Gillot finden.
Die Pistole war ein Geschenk von Zar Paul I. an den württembergischen Herzog (und späteren König) Friedrich. Paul hatte 1776 Friedrichs Schwester Sophie Dorothee von Württemberg geheiratet, die als Zarin den Namen Maria Fjodorowna trug. Im Jahr 1911 wurde die Pistole vom Königlichen Marstallamt an die Altertümersammlung überwiesen und von dort ans Landesgewerbemuseum ausgeliehen.
[Matthias Ohm]
Russische Steinschlosspistole mit Ladestock, ein Geschenk von Zar Paul I. an Friedrich von Württemberg, frühes 18. Jahrhundert
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
auf der Schlossplatte (Signatur in kyrillischen Buchstaben): I ... SAIN
Material/Technik
Eisen, Niello, Stahl, Silber; vergoldet
Maße
Länge: 39 cm
Inventarnummer
[WLM 14376]
Gehört zu
Waffen und Militaria
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Teil von
Literatur
- Lenk, Thorsten (1973): Steinschloss-Feuerwaffen. Ursprung und Entwicklung, 2 Bde. Hamburg, Tafel 126 oben.
Laufende Ausstellungen
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