Der 1720 in Horb am Neckar geborene Martin Gerbert war Fürstabt des Klosters St. Blasien im Schwarzwald und Musikhistoriker. Gerbert, der auf den Namen Franz Dominikus Bernhard Gerbert von Hornau getauft wurde, trat 1736 in das Kloster St. Blasien ein und nahm den Ordensnamen Martin an. Er unterrichtete Philosophie und Theologie und wurde zudem Bibliothekar. Er unternahm viele Fortbildungen und Reisen und betrieb kirchengeschichtliche Studien. Den Schwerpunkt bildeten Untersuchungen zur Geschichte des Kirchengesangs im Mittelalter, die er in mehrbändigen Werken publizierte. 1764 wurde er zum Abt St. Blasiens gewählt und das Kloster wurde zu einem bedeutenden Zentrum der methodischen Geschichtsforschung. Zu seinen Leistungen gehören u.a. der Wiederaufbau des Doms von St. Blasien nach einer Brandkatastrophe 1768 und die Gründung der Waisenkasse Bonndorf, Vorläuferin der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen, die damit die zweitälteste Sparkasse in Deutschland ist. 1791 gründete er die Rothaus-Brauerei als Maßnahme zur Förderung der Wirtschaft in seinem Schwarzwälder Herrschaftsgebiet.
Die Vorderseite der Medaille aus dem Jahr 1783 zeigt ein Brustbild des Martin von Gerbert in Chorkleidung nach rechts. Die Rückseite zeigt eine Ansicht der Klostergebäude von St. Blasien in den Bergen.
[Kathleen Schiller]
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