Der Kupferstich zeigt sieben Personen auf einem zugefrorenen Fluss, die abhängig von der Altersgruppe verschiedenen winterlichen Aktivitäten nachgehen. Ins Auge fällt dabei besonders der Prunkschlitten, der von einem geschmückten Pferd gezogen wird. Die Luxusobjekte waren im 18. Jahrhundert an den Höfen und unter den reichen Patriziern verbreitet und dienten mit ihrer aufwändigen Gestaltung weniger der reinen Fortbewegung, sondern vor allem der Repräsentation und dem Vergnügen. Einen Gegensatz zu dem opulenten Prunkschlitten bildet der einfache Holzschlitten am rechten Bildrand.
Den teilweise durchbrochenen Umrandungslinien nach zu schließen wurde der Kupferstich aus einem größeren Blatt ausgeschnitten, wobei es sich um eine Seite aus Johann Bernhard Basedows Elementarwerke für die Jugend und ihre Freunde handelt. 1774 legte der Gelehrte sein pädagogisches Werk vor, in dem er in neun Büchern Grundfragen der Erziehung und der Sittenlehre behandelte. Der Kupferstecher und Illustrator Daniel Chodowiecki schuf dafür die Kupfertafeln, zu denen der vorliegende Stich zählt.
[Leoni Mössle]
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