Bis heute dient der Gesellenbrief in Handwerksberufen als Nachweis über den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung. Dieses Gesellenzeugnis, ausgestellt von der Seilerinnung Heilbronns im Jahr 1807, zeigt den typischen Aufbau der zeitgenössischen Kundschaften: Es handelt sich um einen formularhaften Vordruck, in dem handschriftlich die entsprechenden Stellen ausgefüllt werden. Hierbei werden sowohl allgemeine Angaben zur Person gemacht als auch zur Identifizierbarkeit der Person, so werden Körpermerkmale wie Größe, Statur, Augen- und Haarfarbe beschrieben. Die reichhaltige Verzierung des Blattes entspricht dem zeitgenössischen Geschmack, so waren Stadtansichten auf Gesellenbriefen weit verbreitet. Ergänzt wurden diese Szenerien hier mit allegorischen Figuren und Gottheiten wie Hermes als Beschützer von Handel und Gewerbe und Athene als Göttin der Weisheit und des Handwerks. [Vivien Schiefer]
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