Die grünmarmorierte Porzellanvase eines unbekannten Herstellers gehört zu den in den 1930er Jahren in hoher Auflage produzierten Souvenirartikeln, die in Friedrichshafen angeboten wurden. Das Dekor wurde im Folienverfahren aufgebacht, nicht mit der Hand gemalt. Diese Herstellungstechnik war kostengünstiger und die Motive ließen sich für verschiedene serielle Massenprodukte wiederverwenden. Friedrichshafen warb in dieser Zeit bereits aktiv mit den Zeppelinen, was seinen Niederschlag auch in der steigenden Nachfrage nach Souvenirprodukten und Merchandisingartikeln fand. Die touristische Entwicklung der Stadt profitierte in dieser Zeit von den erfolgreichen Fahrten und der internationalen Bekanntheit des Luftschiffs LZ 127. Mitte der 1930er Jahre besuchten rund 1,5 Millionen Kurzurlauber und Sommerfrischler jährlich die Zeppelinstadt. Ein Großteil der Gäste kam mit der nationalsozialistischen Reiseorganisation Kraft durch Freude in Sonderzügen an den Bodensee.
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