In den 1920er und 1930er Jahren wurden bei der Bebauung des damaligen nordwestlichen Stadtrandes von Tübingen in der Flur Geigerle, der heutigen Hallstattstraße, sieben bereits stark zerstörte Grabhügel vom Urgeschichtlichen Forschungsinstitut der Universität Tübingen registriert. Aus Hügel 2 stammen die Reste einer großen flachen, ritzverzierten Schale des Alb-Hegau-Stils. Diese Keramik bildet eine Eigenheit der südwestdeutschen Hallstattkultur. Im Vergleich mit der Siedlungskeramik, insbesondere der bemalten Keramik der Heuneburg ist sie handwerklich schlecht ausgeführt, oft nur grob gemagert und bei niedrigen Temperaturen gebrannt. Deshalb und weil die übergroßen Schalen im alltäglichen Gebrauch sehr bruchgefährdet gewesen wären, dürfte die Alb-Hegau-Keramik extra als spezielle Grabkeramik für Bestattungszwecke hergestellt worden sein.
de