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Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg Primus-Import Rechtsalterstümer [89/1122 (DHM 1989/2021.1 Dauerleihgabe)] Archiv 2021-11-14 21:34:23 Vergleich

Berliner Guillotine ("Tegel-Fallbeil")

AltNeu
1# Guillotine ("Tegel-Fallbeil")1# Berliner Guillotine ("Tegel-Fallbeil")
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3[Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg](https://bawue.museum-digital.de/?t=institution&instnr=32)3[Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg](https://bawue.museum-digital.de/institution/32)
4Inventarnummer: o. Inv.4Sammlung: [Primus-Import](https://bawue.museum-digital.de/collection/1320)
5Sammlung: [Rechtsalterstümer](https://bawue.museum-digital.de/collection/1326)
6Inventarnummer: 89/1122 (DHM 1989/2021.1 Dauerleihgabe)
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6Beschreibung8Beschreibung
7Auf Vorschlag von Reichsjustizminister Franz Gürtner ordnete Hitler am 14. Oktober 1936 an, die Todesstrafe im Deutschen Reich künftig nur noch mit dem Fallbeil zu vollziehen. Ab 1937 wurden auf Hitlers Befehl hin 20 zentrale Hinrichtungsstätten mit einer Tötungsmaschine ausgerüstet, die von der Physikalisch-technischen Reichsanstalt serienmäßig in den Arbeitsbetrieben der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel gefertigt wurde - daher der Name des Modells. 9Im Jahr 1936 beschließt Hitler die Todesstrafe durch Enthaupten im Deutschen Reich künftig nur noch mit dem Fallbeil zu vollziehen und lässt daraufhin 22 zentrale Hinrichtungsstätten mit einer Guillotine ausrüsten. Die Hinrichtungsinstrumente wurden ab 1937 im Strafgefängnis Berlin Tegel in Serie angefertigt. Die Bezeichnung „Deutsches Fallbeil Modell T“ verweist auf den Produktionsort.
8Die Ludwigsburger Guillotine stammt aus Berlin-Moabit, wo sie bis 1949 zum Einsatz kam. Zuletzt starb mit Genehmigung der britischen Besatzungsbehörden am 11. Mai 1949 ein 24-jähriger Schlosser im Zellengefängnis Lehrter Straße unter ihrem Messer, verurteilt wegen Raubmordes durch das Berliner Landgericht. 10Die Ludwigsburger Guillotine stammt aus Berlin-Moabit, wo sie bis 1949 im Einsatz war. Zuletzt wurde am 11. Mai 1949 ein 24-jähriger Schlosser im Zellengefängnis Lehrter Straße wegen Raubmordes auf dem Fallbeil hingerichtet. Nur wenige Tage, bevor am 23. Mai 1949 durch das Grundgesetzt die Todesstrafe abgeschafft wurde.
9Im Westen Deutschlands wurde die Todesstrafe mit der Gründung der Bundesrepublik im Mai 1949 abgeschafft. In West-Berlin blieb sie in Kraft für Straftaten, die sich gegen den Vier-Mächte-Status richteten, auch wenn die Alliierten diesen Teil des Besatzungsrechts nie angewandt haben. Deshalb blieb die Guillotine, demontiert und in Ölpapier verpackt, im Keller der Untersuchungshaftanstalt Moabit eingelagert und wurde regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Erst am 14. März 1989 verfügte die Alliierte Kommandantur eine Aufhebung der entsprechenden Vorschriften. 11Die Guillotine wurde demontiert und in Ölpapier verpackt im Keller der Untersuchungshaftanstalt Moabit eingelagert. Im Jahr 1989 ging es in den Besitz des Deutschen Historischen Museums über und wurde von dort aus als Dauerleihgabe an das Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg weitergereicht.
10Das Fallbeil ging über in den Besitz des Deutschen Historischen Museums und von dort wurde es als Dauerleihgabe an das Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg weitergereicht, versehen mit einer genauen musealen Beschreibung: "2 Holzböcke und ein Auflegebrett mit Ablaufrinne durch eiserne Auflagenstütze miteinander verbunden. An den vorderen Bock ist ein Rahmen angeschraubt. Im Rahmen läuft der Schlitten, der mit Hilfe der seitl. angebrachten Kurbel nach oben gezogen werden kann. An der gegenüberliegenden Seite eine Stange als Auslöser. In der Mitte des Rahmens 2 Halsbretter. Dort am Rahmen auch Hängevorr. für Spritzschutz und Ablaufbleche. Nach vorne ragend 2 gelochte Holme, in die der lederne Stirnriemen befestigt ist. Unter ihm gebogenes Ablaufblech. Seitlich, unter der Auslösestange Spritzschutzblech."
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12Material/Technik13Material/Technik
13Diverse Materialien14Holz, Eisen
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16Maße
17H 232 cm; B 156 cm; T 85 cm
1418
15___19___
1620
1721
18- Hergestellt ...22- Hergestellt ...
19 + wer: [Arbeitsbetriebe Justizvollzugsanstalt Tegel](https://bawue.museum-digital.de/?t=people&id=12360)23 + wer: [Arbeitsbetriebe Justizvollzugsanstalt Tegel](https://bawue.museum-digital.de/people/12360)
20 + wann: 1940 [circa]24 + wann: 1940 [circa]
21 + wo: [Berlin-Tegel](https://bawue.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=813)25 + wo: [Berlin-Tegel](https://bawue.museum-digital.de/oak?ort_id=813)
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23## Literatur27## Literatur
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29- Trebbin, Ulrich (2023): Die unsichtbare Guillotine. Das Fallbeil der Weißen Rose und seine Geschichte. Regensburg: Verlag Friedrich Pustet
25- Waltenbacher, Thomas (2008): Zentrale Hinrichtungsstätten. Der Vollzug der Todesstrafe in Deutschland von 1937-1945. Berlin30- Waltenbacher, Thomas (2008): Zentrale Hinrichtungsstätten. Der Vollzug der Todesstrafe in Deutschland von 1937-1945. Berlin
31- Wartena, Sybe (2022): Die Fallschwertmaschine in Bayern. Zwischen Humanisierung der Justiz und nationalsozialistischem Terrorregime. In: Zeitschrift für bayrische Landesgeschichte 85 (2), S. 411-473
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27## Schlagworte33## Schlagworte
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29- [Strafvollzug](https://bawue.museum-digital.de/?t=tag&id=12972)35- [Guillotine](https://bawue.museum-digital.de/tag/21479)
36- [Hinrichtung](https://bawue.museum-digital.de/tag/2139)
37- [Strafvollzug](https://bawue.museum-digital.de/tag/12972)
38- [Todesstrafe](https://bawue.museum-digital.de/tag/20030)
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3241
3342
34Stand der Information: 2021-11-14 21:34:2343Stand der Information: 2023-11-16 14:44:48
35[CC BY-NC-SA @ Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)44[CC BY-NC-SA @ Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Objekt aus: Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg

Viele verschlossene Türen, vergitterte Fenster, kein persönlicher Freiraum. Justizvollzugsanstalten – Lebensräume von Menschen, von Außen kaum...

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