Dieser dreibeinige Topf war ursprünglich zum Kochen auf dem Küchenherd gedacht. Er wurde beim Eisenhändler etwa um das Jahr 1900 erworben. Ein sogenannter Gluthafen wurde von den Hausfrauen im 19. Jahrhundert, vor der Erfindung des Streichholzes, öfters benötigt: Er diente zum Holen von Glut bei der Nachbarin, um sich das langwierige Feuerschlagen mit Feuersteinen zu ersparen. Ein paar Glutstücke konnte man leicht auf das im Herd vorbereitete Holz schütten. Auch zum brauchtümlichen Böllerschießen mit sogenannten Katzenköpfen brauchte man einen solchen Gluthafen voller Glut. Nicht zuletzt nahm man einen solchen im Herbst mit auf das Feld bei der Kartoffelernte. Oft war es schon recht kalt auf den Höhen des Schwarzwaldes, und die Kinder fror es an den Händen beim Kartoffelauflesen. Über dem Gluthafen konnten die klammen Hände wieder angewärmt werden. Benutzt wurde dieser Hafen noch nach dem Zweiten Weltkrieg. (Paul Eisenbeis)
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