"Wrap II" von 1964 ist ein "Combine Painting" aus Kunststofffolie, Aluminiumfolie, Stacheldraht und Ölfarbe: Die Grisaillemalerei der Hand und die schillernden Reflexe des Kunststoffs kontrastieren mit den aggressiven Rot- und Orangetönen des Hintergrunds. Der reale Stacheldraht und sein gemalter Schatten bergen die beunruhigende Assoziation von Verletzungsgefahr. Die rätselhafte Zusammenstellung - handelt es sich um Abfall, den die Hand beseitigen will? - hält das Bild in der Schwebe und fesselt auf diese Weise den Betrachter. James Rosenquist arbeitet in seiner Interpretation der Pop Art mit den Erkenntnissen der Werbepsychologie und den Effekten des Reklame-Illusionismus. Banales wird fragmentarisiert, aus seinem Zusammenhang genommen und in neue, widersinnige Kombinationen gebracht. "Ich bin überrascht und erregt und fasziniert von der Art, in der uns Dinge entgegen geschleudert werden, von der Art, wie diese unsichtbare Leinwand [...] vom Radio, vom Fernsehen und anderen visuellen Kommunikationsmitteln angefallen wird, [...] dass das Malen und die Einstellung gegenüber Malerei als Kommunikation heute altmodisch erscheinen könnte." (Rosenquist, 1964)
Stiftung Sammlung Kurt Fried
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