Nachdem die Koalitionsarmee im März 1814 auf Paris marschiert war, wurde eine Medaille geprägt, die den Titel „Die Schrecken des Krieges“ trägt. Ihre Rückseite zeigt einen russischen Kosaken, der zwei Frauen angreift und verfolgt. Eine der Frauen hält ein lebloses Kind im Arm, die andere vergräbt verzweifelt das Gesicht in den Händen. Flankiert wird die Personengruppe von einem brennenden Hauses und toten Rindern.
Der Angriff auf Frankreich wird in dieser Darstellung nicht als Attacke auf Napoleon gewertet, sondern als Aggression auf die Bevölkerung dargestellt. Die Symbole der Landwirtschaft sollen die Invasion der Feinde abseits des Schlachtfeldes und damit die Brutalität des Krieges darstellen: Es werden nicht mehr kämpfende Truppen abgebildet, sondern es wird bewusst die Angst vor einem Frauen und Kinder mordenden Barbaren aus Russland geschürt, der das friedliche Leben auf dem Lande unterbricht. Die Vorderseite der Medaille zeigt Napoleon in Uniform, die Umschrift verweist weiterhin auf seinen Kaiser- und Königstitel.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]
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