General Louis Desaix war am 14. Juni in der Schlacht von Marengo 1800 gefallen, nachdem er maßgeblich zum Sieg der französischen Armee beigetragen hatte. Zwar versuchte Napoleon diesen letzten Erfolg unter den Tisch fallen zu lassen, um selbst als erfolgreichster Feldherr zu gelten, scheute sich aber nicht, nach dem Tod Desaix‘ die nötigen Ehren für dessen übrige Errungenschaften beispielsweise während der Ägyptenexpedition zu veranlassen. So ließ er zehn Jahre nach dem Tod des Generals ein Denkmal auf der Place des Victoires in Paris errichten, auf dessen Fertigstellung eine Medaille geprägt wurde.
Ihre Rückseite zeigt Desaix als antik anmutenden unbekleideten Jüngling, der mit einem Arm nach rechts deutet, was seine strategischen Fähigkeiten als Feldherr symbolisiert. Mit der anderen Hand hält er ein Schwert, dessen Spitze allerdings zum Boden deutet. Dies soll zum einen auf seinen Tod im Kampf, zum anderen aber auf die Behandlung Ägyptens hinweisen, wo er als milde und gerecht galt. Auch der Obelisk zu seiner Rechten und der Sphingenkopf zu seinen Füßen deuten auf seine Verdienste während der Ägyptenexpedition hin. Die Standarte im Linken Feld thematisiert die Errungenschaften für sein Heimatland Frankreich. Während die Medaille noch heute von Desaix‘ posthumer Verehrung zeugt, wurde sein Denkmal auf der Place des Victoires bereits 1814 wieder abgebaut. Die Vorderseite der Medaille zeigt die Büste Napoleons in Manier römischer Kaiser.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]
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