Die Sonnenuhr besteht aus einem schmalen Messingring, der mittig umlaufend vertieft und teilweise geschlitzt ist. Er trägt innen auf einem Steg eine Stundenskala 4–12–8 in paarweiser Anordnung. An der Außenseite sind beiderseits des Schlitzes ebenfalls paarweise die Monate mit ihren Anfangsbuchstaben eingeschlagen. In die äußere Vertiefung ist ein zweiter, dünner Metallstreifen mit einem Griff und einem Sonnenöhr verschiebbar eingesetzt. Wird das Sonnenöhr auf das Datum eingestellt, zeigt der Lichtfleck auf der Stundenskala die Zeit an. Dabei wird die Sonnenuhr frei hängend gehalten. Eine Öse an der Außenseite ermöglicht das Anbringen einer Kette.
Der Bauernring ist im Umkreis der hochmittelalterlichen, um 1400 aufgegebenen Felsenburg Hexenturm als Lesefund aufgesammelt worden, doch kann vom baulichen Kontext nicht das Entstehungsdatum der Sonnenuhr abgeleitet werden. Zwar war die Konstruktionsweise von Bauernringen seit dem 15. Jahrhundert bekannt, doch vertritt das vorliegende Exemplar mit seiner Einstellmöglichkeit auf die Sonnendeklination einen Typus, der erst Ende des 17. Jahrhunderts entwickelt wurde.
![https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/231890/231890.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)](https://asset.museum-digital.org/bawue/resources/images/201901/500w_15071143835.jpg)
Ringsonnenuhr, Bauernring
Beschreibung
Material/Technik
Messing
Maße
- Höhe
- 3,8 cm
- Durchmesser
- 3,1 cm
Inventarnummer
[SB 85-1]
Gehört zu
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Uhren und Wissenschaftliche Instrumente
Teil von
Literatur
- Bizer, Christoph (2006): Oberflächenfunde von Burgen der Schwäbischen Alb: ein Beitrag zur Keramik- und Burgenforschung. Stuttgart, S. 64 f. und 376 f.
- Hamel, J.; Müsch, I. (2018): Die Sonnenuhren des Landesmuseums Württemberg Stuttgart. Bestandskatalog. Leipzig
- Sonderegger, Helmut (2006): Bauernringe. , S. 167
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