Der hochovale Heliotrop ist als Anhänger mit Öse gefasst, an dem unten eine Perle angehängt ist. Dargestellt ist auf der Vorderseite das Porträt Christi, auf der Rückseite ein Pelikan, der seine Jungen füttert. Über dieser Szene befindet sich ein Strahlenkranz mit den hebräischen Buchstaben הוהי (der Gottesname). Auf der Fassung befinden sich auf der Vorder- und Rückseite lateinische Inschriften und ein Monogramm. Der Pelikan ist in der christlichen Symbolik ein beliebtes Beispiel für das Opfer und die Hingabe, gedeutet als Zeichen für Hoffnung und Trost. Der Legende nach fütterte ein Pelikan seine Jungen mit seinem eigenen Blut, um sie vor dem Verhungern zu bewahren, was schließlich seinen eigenen Tod bedeutete. Diese Deutung geht zurück auf die Beobachtung realer Pelikane, die ihre Jungen mit wieder hervorgewürgter Nahrung füttern. Dabei kann ihre Brust tatsächlich mit Fischblut verschmutzt werden.
[Marc Kähler]
Anhänger mit Christus und Pelikan
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
Vorderseite: MORS TUA VITA MIHI VULNERA CHRISTE SALUS 1619.
HCVS als Monogramm.
Rückseite: VIVIFICAT PULLOS ALES NOS SANGUINE CHRISTUS.
הוהי (der Gottesname).
[Dein Tod ist mir Leben, Deine Wunden, Christus, sind mir Heil. So wie der Vogel die Küken durch sein Blut belebt, so belebt Christus uns.]
Material/Technik
Heliotrop, Gold, Email, Perle
Maße
Gemme: H. 3,61 cm, B. 2,83 cm, T. 0,46 cm; Fassung (ohne Öse, Perle): H. 5,24 cm, B. 3,62 cm
Inventarnummer
[KK grün 246]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Kunsthandwerk
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Ebert-Schifferer, Sybille (1993): Aus den Schatzkammern der Welt. Mythos, Kunst, Wissenschaft. Darmstadt, S. 183 f., Nr. 89
- Eichler, Fritz; Kris, Ernst (1927): Die Kameen im Kunsthistorischen Museum - Beschreibender Katalog. Wien, S. 177, Nr. 416; S. 178; Nr. 4
Links/Dokumente
Laufende Ausstellungen
Drei hochkarätige Sammlungen von Weltrang: die Antikensammlung, die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg und die frühkeltischen Fürstengräber – darunter das Grab des Keltenfürsten von Hochdorf werden auf rund 1.000 m² Ausstellungsfläche werden im 1. Obergeschoss des Alten Schlosses präsentiert. Für die jungen Besucher ab 6 Jahren gibt es Kindervitrinen und Stationen zum Anfassen, und Entdecken. Maskottchen Kathi weist dabei den Weg.
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