Das Gemälde "Jungen nach dem Bade" von Max Liebermann war von 1917 bis 1940 im Besitz des jüdischen Industriellen Karl Sachs aus Breslau. Dieser hatte eine umfangreiche Kunstsammlung mit Gemälden moderner und älterer Meister, Handzeichnungen vor allem deutscher Künstler und Druckgrafik vorrangig französischer Maler.
Ab 1933 wurde Karl Sachs mit seiner Familie von den Nationalsozialisten verfolgt, 1939 wanderte er nach Basel aus. 1940 beschlagnahmte der Regierungspräsident von Breslau die Kunstsammlung Karl Sachs. Teile der Sammlung gingen an die Städtische Kunstsammlung Görlitz sowie an das Schlesische Provinzialmuseum Breslau. Das Bild "Jungen nach dem Bade" wurde durch den eingesetzten Abwickler veräußert. Über mehrere Erwerber konnte schließlich im Jahr 2002 das Gemälde auf einer Auktion gutgläubig für die Sammlung Würth erworben werden.
Karl Sachs verstarb 1943 in der Emigration in Basel. Seine Nichte und Alleinerbin Anna Gross geb. Sachs flüchtete mit ihrem Ehemann Wilhelm Gross nach Holland, von wo sie nach Ausschwitz deportiert wurden und im Oktober 1944 umkamen. Ihre drei Kinder Karl, Dorothea und Nicholas Gross konnten nach England bzw. Australien emigrieren.
Aufgrund einer zwischen der Adolf Würth GmbH & Co. KG und den Erben von Karl Sachs bzw. Anna Gross geschlossenen gütlichen Vereinbarung ist das Gemälde heute Bestandteil der Sammlung Würth.
en