Die Medaille, die auf der Vorderseite den Sündenfall und auf der Rückseite den Kreuzestod Christi zeigt, vermittelt ein Grundelement der evangelischen Lehre: Allein durch die Gnade Gottes (sola gratia) erlangt der Mensch das ewige Leben. Diese Meinung steht im Widerspruch zur katholischen Kirche. Sie geht davon aus, dass der Mensch durch sein Handeln - etwa durch gute Werke - an seiner Erlösung mitwirken kann.
Diese Medaille wurde vom sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich bei Hans Reinhart dem Älteren, einem der führenden deutschen Renaissance-Medailleure, in Auftrag gegeben. Reinhart stellte die Medaille in aufwendiger Technik her: Zunächst wurde sie gegossen, dann wurden in einem zweiten Schritt Details - wie das Laub der Bäume auf der Vorderseite - aufgelötet.
[Matthias Ohm]
Medaille auf Sündenfall und Kreuzigung von Hans Reinhart, 1536
Beschreibung
Material/Technik
Silber, gegossen, gelötet
Maße
Dm. 69 mm, G. 65,50 g
Inventarnummer
[MK 6]
Gehört zu
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Habich, Georg (1932): Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts, Bd. II/1. München, Nr. 1968
Vergangene Ausstellungen
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