Die Reliefs dienten wahrscheinlich als Längs- und Schmalseite eines Kästchens. Im Zentrum der mutmaßlichen Schmalseite steht - von vier Knappen gehalten - ein pfalz-bayerischer Wappenschild, weshalb der ursprüngliche Verwendungskontext vermutlich ein entsprechender adeliger Haushalt war. Auf dem längsrechteckigen Relief kniet mittig ein Knappe, der eine Fahnenlanze mit einem gerautetem Wimpel in die Höhe hält. Im Blätterwerk dahinter kämpfen zwei Männer gegeneinander. Der Linke wird aufgrund der Fahnenlanze als Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern gedeutet. Er hat sein Schwert über den Kopf zum Schlag erhoben. Die rechte Figur, die durch fremdländische Züge gekennzeichnet ist, zielt mit einer Lanze auf den Gegner. Geschildert wird hier kein tatsächliches Kampfereignis, sondern die Darstellung erinnert eher an die artifiziellen Zweikämpfe spätmittelalterlicher Turniere.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]
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