Seit etwa 1300 wurden in Kutná Horna (Kuttenberg; ca. 70 km östlich von Prag) große Silbermünzen geschlagen. Die Prager Groschen, die in großer Zahl nach Westen wanderten, zeigen auf ihrem Avers die böhmische Krone; auf dem Revers ist das böhmische Wappentier, der doppelschwänzige Löwe, dargestellt; die Inschrift nennt das Nominal: GROSSI PRAGENSES – Prager Groschen.
Diese Prägung trägt auf der Vorderseite die Inschrift WENCEZLAVS TERCIVS DEI GRATIA REX BOEMIE – Wenzel III., von Gottes Gnaden König von Böhmen. Es handelt sich aber um keine Münze für den Geldumlauf, sondern um einen Dickabschlag mit einem Gewicht von über 80 Gramm. Solche Prägungen wurden als Erinnerungs- oder Sammlerstücke hergestellt.
[Matthias Ohm]
Dickabschlag eines Prager Groschens
Beschreibung
Material/Technik
Silber
Maße
D. 33,5 mm, G. 82,14 g
Inventarnummer
[MK 16611]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Fiala, Eduard (1970): Beschreibung der Sammlung böhmischer Münzen und Medaillen des Max Donebauer, 2 Bde. 1899-1891. Graz, Nr. 851f.
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