Als A. Hirtius 46 v. Chr. in seinem Amt als Praetor in Rom dieses Goldstück prägen ließ, war er schon seit vielen Jahren ein treuer Anhänger und Mitstreiter C. Iulius Caesars. Dessen militärische Erfolge gipfelten in dem betreffenden Jahr in einen vierfachen Triumph, der mit großen Festlichkeiten in der Hauptstadt und hohen Geldgeschenken an römische Bürger und Soldaten gefeiert wurde. Die umfangreichen Kosten waren wahrscheinlich der Anlass für die Einführung eines neuen Münznominals: Der Aureus, der zuvor nur in besonderen Fällen und dann meist als private Feldherrenprägung ausgegeben worden war, wurde in die stadtrömische Prägung aufgenommen und während der folgenden Jahrhunderte beibehalten. Die Vorderseite dieser Goldmünze ziert der Kopf der Herdgöttin Vesta, deren Kult eng mit dem höchsten Priester Roms, dem Pontifex Maximus, verbunden war. Dieses Amt sowie das des zeichendeutenden Auguren bekleidete zu dieser Zeit C. Iulius Caesar, wie die auf der Münzrückseite abgebildeten Priestergeräte Krummstab, Kanne und Axt verdeutlichen.
[Sonja Kitzberger]
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