Friedrich Eugen von Württemberg sandte 1795 ein Paar Steinschlosspistolen und einen Kommandostab mit Dolch in die Kunstkammer. Nach Auskunft des Herzogs waren diese Waffen in den Auseinandersetzungen mit den Osmanen gewonnen worden.
Wie die Pistolen sind auch der Kommandostab und der Dolch sehr aufwendig geschmückt. Der Griff des Dolchs und die Scheibe sind mit reichem floralem, plastischem Ornament versehen. Der Knauf hat eine Blütenform, die Zwinge ist mit zwei Delfinköpfen geschmückt, am Mundblech finden sich Flügel.
Das Eingangsjahr 1795 lässt vermuten, dass das Pistolenpaar im „Zweiten Russisch-Österreichischen Türkenkrieg“ (1787–1792) erbeutet wurde. In diesem Krieg hatten sich Russland und Österreich gegen das Osmanische Reich verbündet.
Es mag mehrere Gründe gegeben haben, die Friedrich Eugen dazu bewogen, die Waffen in die herzogliche Kunstkammer zu stiften: ihre Provenienz als Kriegsbeute in einer Auseinandersetzung mit den Osmanen, das kostbare Material und die kunstvolle Bearbeitung.
[Matthias Ohm]
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