Im 17. Jahrhundert waren insgesamt sechs große Kometen zu sehen. Im Jahr 1680 zog „Kirchs Komet“, benannt nach seinem Entdecker Gottfried Kirch, am Himmel seine Bahnen. Schweifsterne wurden in dieser Zeit als Zeichen des göttlichen Zorns angesehen. Diese Einschätzung kommt auch auf der Medaille zum Ausdruck: Der Avers zeigt eine Totenbahre, auf der ein Schwert und ein Helm liegen. Rechts davon steht ein verdorrter Baum, über der ganzen Szenerie zieht der Komet seine Bahn. Sein Schweif verläuft zwischen den Sternbildern Adler – symbolisiert durch den Jüngling Antinoos – und Delfin. Im Abschnitt ist das Datum angegeben, an dem der Komet zu sehen war: A(nn)o 1680 26 Dec(ember).
Die Furcht vor Kometen als Vorboten von Unheil und Krieg spiegelt sich auch in der Inschrift auf der Rückseite wieder: „Wan an des Himels Zelt Cometen Fackheln brennen, so sollen Gottes Zorn hieniden wir erkennen“.
[Lilian Groß]
Medaille auf den großen Kometen 1680/81
Beschreibung
Material/Technik
Silber
Maße
D. 37,0 mm, G. 18,19 g
Inventarnummer
[MK 19323]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Holzmaier, Eduard (1989): Medicina in nummis : Sammlung Dr. Josef Brettauer . Wien, Nr. 2271
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 137
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