Keine andere römische Tugend findet sich so häufig auf Münzen der römischen Kaiserzeit wie Aequitas, die Personifikation der Gerechtigkeit und Gleichheit. Ihre Waage symbolisiert Ausgewogenheit, das Füllhorn Reichtum, von dem jeder seinen gerechten, ihm zugemessenen Anteil bekommen soll. Durch die Umschrift AQVITATI AVGG (Augustorum) auf diesem Denar gibt sich der Kaiser (mit seinen Söhnen) selbst als Garant und Urheber dieser Gerechtigkeit aus. Als Bildmotiv auf Münzen bezieht sich diese Botschaft weniger auf römische Politik und Rechtsprechung als vielmehr ganz konkret auf das Gleichmaß der kaiserlichen Emissionen in Gewicht und Metallgehalt und ihre Zuverlässigkeit als Zahlungsmittel. Interessanterweise waren zum Zeitpunkt der Prägung dieses Exemplars, am Ende des 2. Jahrhunderts, Silberanteil und Kaufkraft der Denare im Vergleich zu früheren Jahrzehnten deutlich gesunken.
[Sonja Hommen]
Denar des Septimius Severus mit Darstellung der Aequitas
Beschreibung
Material/Technik
Silber
Maße
D. 18 mm, G. 2,93 g
Inventarnummer
[MK 24345]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1936): The Roman Imperial Coinage, Bd. IV/1: Pertinax to Geta. London, Nr. 122
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 38
Links/Dokumente
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