Der militärische Aspekt der Virtus ist deutlich an der Personifikation dieser kaiserlichen Tugend zu erkennen, die mit Helm, Schild und einem Dolch, dem sogenannten Parazonium, ausgerüstet ist und damit kriegerischen Göttinnen wie Minerva oder Roma zum Verwechseln ähnlich sieht. Ursprünglich bezeichnete Virtus eine allgemeine Tugendhaftigkeit, durch die man sich Ehre und Ruhm auch im zivilen Bereich verdienen konnte, doch im Lauf der römischen Kaiserzeit beschränkte sich die von ihr verkörperte Botschaft auf die persönliche Tapferkeit und den Kampfesmut der Herrscher (VIRTVS AVGVSTOR(um)) bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Die daraus resultierenden Siege werden auf diesem Münzbild von der kleinen geflügelten Viktoria auf der ausgestreckten Hand der Virtus symbolisiert. Anlass zur Prägung dieses Denars könnte der Britannienfeldzug des Kaisers Septimius Severus gewesen sein, den sein Sohn und Mitregent Caracalla zu einem siegreichen Abschluss führte.
[Sonja Hommen]
Denar des Caracalla mit Darstellung der Virtus
Description
Material/Technique
Silber
Measurements
D. 19 mm, G. 2,94 g
Inventory number
[MK 24536]
Belongs to
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literature
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1936): The Roman Imperial Coinage, Bd. IV/1: Pertinax to Geta. London, Nr. 176
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 43
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