Die Front des Schlittenkastens ist mit einem Basilisken, einem drachenartigen Ungeheuer besetzt. Am hinteren Ende des Gefährts taucht der Schlangenschwanz des Untiers auf und fungiert als Stütze für die Sitzpritsche des Kavaliers. Drohend hebt das Fabelwesen die Tatzen und stellt die geschuppten Flügel auf. Dementsprechend furchteinflößend wird auch der Ausdruck des nicht mehr erhaltenen Kopfes gewesen sein. Der eigentliche Schlittenkasten wird von einem Geflecht von Bandelwerk gebildet, das durchsetzt ist mit Rollwerk und Akanthuslaub, aus dem Putti, Schlangen- und Drachenköpfe hervorgehen. Alles scheint sich zu verwandeln, somit passt das Dekor zu dem Schlitten, der in der Karnevalszeit eingesetzt wurde. Auf eine solche Verwendung läßt auch der Basilisk schließen, der traditionell bei Karnevalsumzügen eine große Rolle spielte.
[Fritz Fischer]
Schlittenkasten mit Basilisk
Description
Material/Technique
Kasten und Dekor: Lindenholz, gefasst, Boden: Kiefernholz
Measurements
H. 68 cm, B. 68 cm, L. 183 cm
Inventory number
[WLM 2165]
Belongs to
Skulptur und Plastik
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Prunkschlitten
Part of
Literature
- Württembergisches Landesmuseum, Fischer, Fritz (Bearb.) (2002): Dem Volk zur Schau. Prunkschlitten des Barock. Die Schlittensammlung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart. München, Kat. Nr. 7.
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