Das Steuerruder ist das typische Attribut der Glücksgöttin Fortuna, das ihr zum einen zur Lenkung der Welt dient, andererseits auch ganz konkret die damals gefährlichen Seereisen oder die für Rom lebenswichtigen Weizenlieferungen übers Meer symbolisieren kann, deren Gelingen vom Wohlwollen der Fortuna abhing. Wie auf diesem Sesterz von Hadrian zu erkennen ist, trägt sie außerdem ein Füllhorn, das Zeichen für Wohlstand und Überfluss. Ihre Gunst war in vielen Lebensbereichen gefragt, weshalb kaum eine andere Gottheit der römischen Antike über eine ähnliche Zahl von Beinamen und Zuständigkeiten verfügte. Im Abschnitt des Münzbildes wird die Eigenschaft der hier abgebildeten Fortuna genannt: FORT(una) RED(ux), also die Zurückführende oder auch Heimbringende. Seit Augustus lag es in den Händen dieser Göttin, die römischen Kaiser wohlbehalten von Feldzügen oder Reisen nach Rom zurück zu geleiten. Dieser Sesterz des Hadrian entstand in seinen ersten Regierungsjahren und feierte die Ankunft des neuen Kaisers in Rom im Jahr 118, nachdem er zuvor Statthalter in der Provinz Syria gewesen war.
[Sonja Hommen]
Sesterz des Hadrian mit Darstellung der Fortuna
Beschreibung
Material/Technik
Bronze
Maße
D. 33 mm, G. 27,12 g
Inventarnummer
[MK 24976]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1926): The Roman Imperial Coinage, Bd. II: Vespasian to Hadrian. London, Nr. 551
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 24
Links/Dokumente
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