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Landesmuseum Württemberg Kunstkammer der Herzöge von Württemberg Münzkabinett Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen [MK 21905] Archiv 2021-10-13 10:55:54 Vergleich

Sesterz des Caracalla mit Darstellung des Aeskulap

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9Beschreibung9Beschreibung
10Auf römischen Münzen ist der Heilgott Aeskulap, der griechische Asklepios, nur selten zu finden, weshalb Kaiser Caracalla ein außergewöhnlicher Anlass zur Darstellung dieser Gottheit auf seinen Prägungen bewogen haben muss. Eine ausreichende Erklärung könnte bereits sein, dass Caracalla häufig unter Krankheiten litt, doch lässt sich dieses Münzbild sogar mit einem bestimmten Kuraufenthalt im kleinasiatischen Pergamon in Verbindung bringen: Im Jahr 214, nach einem kräftezehrenden Germanienfeldzug, ließ sich der Kaiser im dortigen Asklepios-Heiligtum kurieren, renovierte zum Dank für seine Heilung den Tempel des Gottes und ließ in Rom Münzen mit seinem Abbild ausgeben. Tatsächlich sollte auf den Prägungen ganz eindeutig Asklepios aus Pergamon zu erkennen sein, da dieser Gott nur dort mit einem sogenannten Omphalos (einem eiförmigen Stein) und seinem Sohn Telesphoros dargestellt wurde, wie sie auch auf diesem Sesterz jeweils rechts und links im Reversbild wiedergegeben sind. Interessant ist hierbei, dass diese Darstellungsweise offenbar von der lokalen Münzprägung Pergamons abgeleitet wurde, wohingegen es normalerweise umgekehrt die Stadt Rom war, welche die Vorlagen für die Münzmotive der von ihr abhängigen Gebiete lieferte. 10Auf römischen Münzen ist der Heilgott Aeskulap, der griechische Asklepios, nur selten zu finden, weshalb Kaiser Caracalla ein außergewöhnlicher Anlass zur Darstellung dieser Gottheit auf seinen Prägungen bewogen haben muss. Eine ausreichende Erklärung könnte bereits sein, dass Caracalla häufig unter Krankheiten litt, doch lässt sich dieses Münzbild sogar mit einem bestimmten Kuraufenthalt im kleinasiatischen Pergamon in Verbindung bringen: Im Jahr 214, nach einem kräftezehrenden Germanienfeldzug, ließ sich der Kaiser im dortigen Asklepios-Heiligtum kurieren, renovierte zum Dank für seine Heilung den Tempel des Gottes und ließ in Rom Münzen mit seinem Abbild ausgeben. Tatsächlich sollte auf den Prägungen ganz eindeutig Asklepios aus Pergamon zu erkennen sein, da dieser Gott nur dort mit einem sogenannten Omphalos (einem eiförmigen Stein) und seinem Sohn Telesphoros dargestellt wurde, wie sie auch auf diesem Sesterz jeweils rechts und links im Reversbild wiedergegeben sind. Interessant ist hierbei, dass diese Darstellungsweise offenbar von der lokalen Münzprägung Pergamons abgeleitet wurde, wohingegen es normalerweise umgekehrt die Stadt Rom war, welche die Vorlagen für die Münzmotive der von ihr abhängigen Gebiete lieferte.
11[Sonja Hommen] 11[Sonja Hommen]
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13Die Münze war Teil der Neuenstädter Sammlung, die von den Herzögen aus der württembergischen Nebenlinie Neuenstadt zusammengetragen wurde. Im Jahr 1729 erwarb Herzog Eberhard Ludwig reg. 1693–1733 aus der Hauptlinie des Hauses Württemberg die Neuenstädter Sammlung und integrierte sie in die Stuttgarter Kunstkammer.
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15Vorderseite: Gepanzerte und drapierte Büste des Caracalla mit Lorbeerkranz nach rechts.
16Rückseite: Aeskulap steht frontal, den Kopf nach links gewandt. Er hält einen auf dem Boden aufgestützten Schlangenstab mit der rechten Hand. Links vor ihm steht eine kleine gewandete Figur (Telephorus), rechts ein Omphalos.
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18Material/Technik13Material/Technik
19Bronze14Bronze
4035
41## Literatur36## Literatur
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43- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1936): The Roman Imperial Coinage, Bd. IV/1: Pertinax to Geta. London, Nr. 538A38- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1936): The Roman Imperial Coinage, Bd. IV/1: Pertinax to Geta. London, Nr. 512
44- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 4339- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 43
4540
46## Links/Dokumente41## Links/Dokumente
4742
48- [Quellennachweis_Cimeliarchium_MK 21905](https://bawue.museum-digital.de/documents/18160558800.pdf)43- [Quellennachweis_Cimeliarchium_MK 21905](https://bawue.museum-digital.de/documents/18160558800.pdf)
49- [RIC IV Caracalla 538A](http://numismatics.org/ocre/id/ric.4.crl.538A)
5044
51## Schlagworte45## Schlagworte
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64Stand der Information: 2021-10-13 10:55:5458Stand der Information: 2020-12-18 12:54:22
65[CC BY-SA @ Landesmuseum Württemberg](https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/)59[CC BY-SA @ Landesmuseum Württemberg](https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/)
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Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

Das Landesmuseum Württemberg ist eines der größten kulturhistorischen Museen in Deutschland. Auf Beschluss von König Wilhelm I. wurde es am 17. Juni...

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