Der hochovale Ringstein aus einem Nicolo zeigt eine auf einem Felsen sitzende nackte männliche Figur. Der Sitzende hat das linke Bein angewinkelt und stützt seinen linken Arm darauf. In der Hand hält er einen schmalen Stab. Die Rechte ruht hinter dem Körper auf dem Felsen, der unregelmäßig gestaltet ist. Die Figur ist als sitzender Merkur zu deuten, der statt des üblichen Heroldstabes mit Schlangen an seinem Ende, caduceus genannt, auch einen unverzierten Heroldstab halten kann. Die saubere Arbeit, die gut proportioniert ist, wurde erstmals 1624 im Inventar der Sammlung Guth von Sulz beschrieben und findet sich in der Folge auch in weiteren Kunstkammerinventaren.
[Marc Kähler]
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