Dieses Instrument wurde „zu Richtung der Kanonen und Mörser gebraucht“, wie das Kunstkammerinventar aus dem späten 18. Jahrhundert treffend beschreibt. Um auch weit entfernte Objekte sicher zu treffen, setzte man die Setzwaage auf das Geschützrohr auf. Dann peilte der Artillerist – nachdem die Entfernung mittels einer Schießtabelle auf der vertikalen Skala eingestellt war – durch die Visierlöcher über die Mündung des Rohrs das visierte Ziel an. Je weiter das Ziel entfernt war, desto steiler wurde das Rohr aufgerichtet. Mit dem Pendel an der Seite des Instruments konnte die gerade Aufstellung des Geschützes kontrolliert werden, um ein seitliches Abdriften des Geschosses zu verhindern.
[Irmgard Müsch]
Setzwaage (Geschützaufsatz) mit Lochvisier und Neigungsmesser von Michael Heintz, 1. Hälfte 17. Jahrhundert
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
MICEL HEINTZ
Material/Technik
Messing, graviert und punziert, Kupfer, Stahl
Maße
H. (eingeschoben) 20,8 cm, B. 14,4 cm, T. 2,8 cm
Inventarnummer
[KK rosa 58]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Uhren und Wissenschaftliche Instrumente
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.) (2017): Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg. Bestand, Geschichte, Kontext, Bd. 2. Ulm, Kat. Nr. 290
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