Das Doppelporträt im Relief ist auf einem gedrechselten Holzspielstein befestigt. Die Brüder Ludwig X. und Wilhelm IV. von Bayern sind dargestellt, die sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Regierung teilten. Beide Männer sind in schwere Pelzmäntel gekleidet, auf denen jeweils eine großgliedrige Goldkette drapiert ist. Ludwig X. ist im Vordergrund mit Vollbart und einer Klappmütze dargestellt. Sein älterer Bruder Wilhelm IV. trägt hingegen einen gestutzten Kinn- und Schnurrbart, halblange Haare mit Stirnfransen und ein Barett.
Die beiden Herzöge sind sowohl einzeln als auch gemeinsam mehrfach auf erhaltenen Renaissancespielsteinen abgebildet, die Reihung der Köpfe bei den Doppelporträts variiert allerdings.
Die Ersterwähnung findet sich in dem Inventar über die Mömpelgarder Kleinodien von 1741. Dort wurden die Porträts als „Hertzog Mauritz von Sachsen und sein herr bruder Friederich“ gedeutet.
[Delia Scheffer]
Spielstein mit den Porträts der Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. von Bayern
Beschreibung
Material/Technik
Laubholz
Maße
D. 3,45 cm, H. 0,95 cm
Inventarnummer
[KK braun-blau 86]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Kunsthandwerk
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Fleischhauer, Werner (1976): Die Geschichte der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg in Stuttgart. Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 87 . Stuttgart, S. 115
- Königliches Kunst- und Altertümerkabinett (1889): Bilder aus dem K. Kunst und Altertümer-Kabinet und der K. Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Altertums-Denkmale in Stuttgart. Stuttgart, S. 19, Nr. 9, Taf. VII
- Landesmuseum Württemberg (Hrsg.) (2017): Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg. Bestand, Geschichte, Kontext, Bd. 2. Ulm, Kat. Nr. 233
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