Nachdem Domitian 96 n. Chr. einer Verschwörung zum Opfer gefallen war, wurde auf Betreiben des Senats der bereits über sechzig Jahre alte Nerva zum neuen römischen Kaiser ernannt. Dieser hatte zwar eine lange und erfolgreiche Karriere als Beamter hinter sich, konnte sich aber weder auf militärische Siege, noch auf eine kaiserliche Abstammung berufen. Sein vor diesem Hintergrund verständliches Bemühen um Anerkennung und Unterstützung von Seiten des Senats, des Volkes und vor allem des Militärs kommen in der Motiv- und Themenauswahl seiner Münzprägung zum Ausdruck. Das Bild von zwei zum Handschlag vereinten Händen auf diesem Aureus verrät deutlich den Wunsch nach Übereinkunft und Harmonie; die Umschrift CONCORDIA EXERCITVVM (Einigkeit der Heere/des Kaisers mit seinen Heeren) nennt das Militär als Adressaten. Weniger gefällig erscheint sein Münzporträt: Ein langer hagerer Kopf mit auffälliger Hakennase und fast grotesken Gesichtszügen ist typisch für Abbildungen dieses Kaisers.
[Sonja Hommen]
Aureus des Nerva mit Darstellung eines Handschlags von Kaiser und Heer
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
VS: IMP(erator) NERVA CAES(ar) AVG(ustus) P(ontifex) M(aximus) TR(ibunicia) P(otestas) CO(n)S(ul) II P(ater) P(atriae)
RS: CONCORDIA EXERCITVVM
Material/Technik
Gold
Maße
D. 20 mm, G. 7,53 g
Inventarnummer
[MK 20288]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Neuenstädter Sammlung (2142)
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1926): The Roman Imperial Coinage, Bd. II: Vespasian to Hadrian. London, Nr. 2
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 17
Links/Dokumente
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