In der römischen Religion war Annona die Personifikation der öffentlichen Getreideversorgung der Stadt Rom. Als solche ist sie eng mit der Göttin Ceres verbunden. Annona symbolisierte neben Reichtum und Überfluss des Römischen Reiches vor allem die Fähigkeit des Herrschers, sein Volk zu versorgen. So wurde sie in der Propaganda fast aller Kaiser verwendet und, wie auf diesem Sesterz, mit dem Zusatz AVGVSTI versehen, um zu unterstreichen, wem die Getreideversorgung zu verdanken war.
Ikonografisch ist Annona von den Göttinnen Ceres oder Abundantia nur schwer zu unterscheiden, mit denen sie Attribute wie Kornähre oder Füllhorn teilt. Lediglich der auf dieser Münze dargestellte Modius, ein Volumenmaß, über das die Göttin hier die Kornähre hält, erleichtert die Identifikation. Seit augusteischer Zeit hatten etwa 200.000 römische Bürger Anspruch auf 5 Modii Getreide im Monat, was etwa 33 Kilogramm entsprach und für die Ernährung von zwei Erwachsenen reichte.
[Frederic Menke]
Sesterz des Severus Alexander mit Darstellung der Annona
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
VS: IMP(erator) CAES(ar) M(arcus) AVR(elius) SEV(erus) ALEXANDER AVG(ustus)
RS: ANNONA AVGVSTI, in Feld: S(enatus)C(onsultum)
Material/Technik
Bronze
Maße
D. 30 mm, G. 17,97 g
Inventarnummer
[MK 25218]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Neuenstädter Sammlung (2142)
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1949): The Roman imperial coinage, Bd. IV/3: Pertinax to Uranius Antonius . , Nr. 548
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 46
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