Seit der Zeit der Republik war der Kranz aus Eichenlaub die höchste Auszeichnung für Personen, die sich um das Wohl der römischen Bürgerschaft besondere Verdienste erworben hatten. Verliehen wurde er von Senat und Volk von Rom, wie auch die Inschrift auf der Rückseite dieser Goldmünze verdeutlicht: S(enatus)P(opulus)Q(ue)R(omanum) OB C(ives) S(ervatos), also Senat und Volk von Rom für die Errettung der Bürger. Adressat dieser Widmung und der sie umrahmenden Bürgerkrone war Galba, der nach dem Tod des Nero für sieben Monate als römischer Kaiser regierte. Wie ein Retter musste der über siebzig Jahre alte, erprobte und erfahrene Staatsmann den von Neros tyrannischer Herrschaft geplagten Römern tatsächlich vorgekommen sein. Mit diesem Motiv demonstrierte Galba, der sich im Münzporträt als älterer Mann mit strengen Gesichtszügen darstellen ließ, dass er als neuer Kaiser des Römischen Reiches die volle Unterstützung von Senat und Volk genoss.
[Sonja Hommen]
Aureus des Galba mit Darstellung der Bürgerkrone (corona civica)
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
VS: IMP(erator) SER(vius) GALBA AVG(ustus)
RS: S(enatus)P(opulus)Q(ue)R(omanum) OB C(ives) S(ervatos)
Material/Technik
Gold
Maße
G. 7,02 g
Inventarnummer
[MK 20066]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Neuenstädter Sammlung (2142)
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1999): The Roman Imperial Coinage, Bd. I: From 31 BC to AD 69, bearbeitet von Carol Humphrey Vivian Sutherland. London, Nr. 163
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 12
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