Die Darstellung der CONCORD(ia) MILIT(um), der Einigkeit des Kaisers mit seinen Soldaten, auf Münzen römischer Herrscher ist meist ein Zeichen dafür, dass etwas mit der hier beschworenen Loyalität der Streitkräfte nicht stimmte. Didius Julianus, der zweite Herrscher des sogenannten Vierkaiserjahres 193 n. Chr., dessen tatsächlicher Machtbereich nicht über Rom und Italien hinausging, sah sich von den Statthaltern und Befehlshabern der Legionen in den römischen Provinzen Syrien, Pannonien und Britannien bedroht, die teilweise sogar die Hauptstadt belagerten. Nur wenige Monate konnte sich Didius Julianus an der Macht halten, bevor er, vermutlich auf Betreiben des Senats, gewaltsam beseitigt wurde. Auf Grund dieser kurzen Regierungszeit und der Vernichtung seines Andenkens durch seinen Rivalen und Nachfolger Septimius Severus ist sein Porträt mit dem spitz zulaufenden Bart heute nur noch von Abbildungen auf Münzen bekannt.
[Sonja Hommen]
Denar des Didius Julianus mit Darstellung der Concordia Militum
Description
Inscription
VS: IMP(erator) CAES(ar) M(arcus) DID(ius) IVLIAN(us) AVG(ustus)
RS: CONCORD(ia) MILIT(um)
Material/Technique
Silber
Measurements
D. 17 mm, G. 2,22 g
Inventory number
[MK 24154]
Belongs to
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literature
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1936): The Roman Imperial Coinage, Bd. IV/1: Pertinax to Geta. London, Nr. 1
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 37
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