Der rundovale Ringstein aus einem hellorangen Karneol ist in einem Goldring gefasst. Der Ring ist dünn und hat eine hochovale und oben gekehlte Reifenfassung. Dargestellt ist ein auf einer kurzen Grundlinie sitzender Adler nach links. Der Vogel ist gut proportioniert, das Gefieder des Rumpfes ist nur durch wenige Querstriche angegeben, Beine und Schwanz sind nicht ganz stimmig. Das vorliegende Stück wurde zunächst in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Aus römischer Zeit haben sich zahlreiche sehr ähnliche Adlergemmen erhalten, so dass auch das vorliegende Stück aus dem zweiten bis dritten Jahrhundert n. Chr. stammt. Das vorliegende Objekt wurde „den 5. Nov. 1830. an d. Kunstkab. übergeben“. Es gehört einer Sammlung von 40 Gemmenringen an, die Königin Charlotte Mathilde (1766-1828) testamentarisch der Kunstkammer vermacht hatte.
[Marc Kähler]
en