Die kriegerischen Auseinandersetzungen während des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekrieges zwischen dem Kaiser und Frankreich brachten Württemberg 1693 in größte Bedrängnis. Wegen ausstehender Kontributionszahlungen drohte die Zerstörung Stuttgarts. Diese konnte nur durch das Stellen von Geiseln abgewendet werden. Ihnen und allen an ihrer Befreiung aus dreijähriger Haft Beteiligten verehrte die Landschaft Silberbecher mit individuellen Dankesversen.
Zu den zwölf Württembergern, die ihre Geiselhaft überlebten, gehörte der Landschaftskonsulent Johann Heinrich Sturm. Aus seinem Besitz haben sich nicht nur dieser Deckelbecher, sondern auch ein Doppelring mit den Namen sämtlicher Geiseln erhalten.
Der Deckelbecher ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.
Deckelbecher für die Geisel Johann Heinrich Sturm
Beschreibung
Material/Technik
Silber, getrieben, graviert
Maße
H 26,70 cm, D 15 cm
Inventarnummer
[WLM 1965-33/ 34]
Gehört zu
Kunsthandwerk
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg
Literatur
- Hesse, Sabine (2007): Die Landschafft Württenberg stellt hier ein Zeichen nider der hohen danckbarkeit. Die französische Geiselhaft 1693-1696, in: Peter Rückert, Landschaft, Land und Leute. Politische Partizipation in Württemberg 1457 bis 2007. Stuttgart, S. 51-57
- Landesmuseum Württemberg (2012): LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg. Begleitband zur Dauerausstellung. Stuttgart, S. 191
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