Der hochovale Schmuckstein aus Chalcedononyx ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein weibliches Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts. Die Dargestellte hält in der erhoben rechten Hand einen kleinen Gegenstand (Blüte?). Sie trägt ein fein gefälteltes Gewand, das die Oberarme bedeckt und unter den entblößten Brüsten entlangläuft, eine Kette mit rundovalen Gliedern und einen tropfenförmigen Ohranhänger. Die Haare weisen von der Stirn nach oben und sind auf dem Hinterkopf in einem gegenläufigen Zopfknoten zusammengefasst. Derartige Frauenbüsten – italienische Massenware des 16./17. Jahrhunderts – gibt es in großer Zahl, sie dienten dekorativen Zwecken und finden sich oft auf Gefäßen oder Geräten. Qualität und Ausführung schwanken sehr, in den meisten Fällen handelt es sich aber um schlichte, teilweise sogar derbe Arbeiten.
[Marc Kähler]
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