Die Hauskleidung für den Herrn des 18. Jahrhunderts lässt sich in gewisser Weise mit der heutigen Freizeitkleidung vergleichen: Auch sie erlaubte modische Extravaganzen, die in der höfischen Galakleidung so nicht möglich waren. Die Vorliebe für alles Fremdländische konnte hier freier ausgelebt werden. So geht der gerade Schnitt des luxuriösen Hausmantels auf japanische Kimonos zurück und das großformatige Muster des verarbeiteten Seidengewebes wird von exotischen Blumen- und Früchtebouquets bestimmt.
In Mänteln dieser Art war der "Mann von Stand" auch im privaten Leben repräsentativ gekleidet. Er empfing im Hausmantel seine Besucher und hat sich in dieser modischen Gewandung auch gern porträtieren lassen.
Der Hausmantel stammt aus dem Besitz der Markgrafen von Baden. Er ist im Modemuseum im Schloss Ludwigsburg ausgestellt.
Erworben aus Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg.
Hausmantel
Beschreibung
Material/Technik
Seide (Lampas), lanciert, broschiert
Maße
Gesamtlänge: 139 cm (vorne), 143,3 cm (hinten)
Inventarnummer
[1996-239]
Gehört zu
Kostüme, Textilien und moderne Textilkunst
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Sotheby’s (1995): Die Sammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden. Möbel und Dekorationen, Auktionskatalog Sotheby’s. London, Lot Nr. 3138
- Y, Rainer (1997): Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, Bd. 34. München/Berlin, S. 174-176
- Y, Rainer (2005): Der Hausmantel für den Herrn. In: Schlösser Baden-Württemberg, Nr. 3/2005, S. 28-29
Links/Dokumente
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