Der hochovale Schmuckstein aus Achat zeigt ein weibliches Porträt im Profil nach rechts. Die Dargestellte trägt ein Gewand mit einem hohen Stehkragen, aufwendig verzierten Ärmeln und einem schmalen, aber tiefen Ausschnitt. Der Hals ist sehr breit, der Kopf ist länglich-oval. Das Kinn ist klein und spitz, die Nase ist leicht geschwungen. Das Ohr ist klein, die Haare weisen in Strähnen von der Stirn nach hinten und sind auf dem Hinterkopf in einem Knoten zusammengefasst, aus dem eine Strähne in den Nacken fällt. Ein vergleichbares italienisches Kostüm der Zeit um 1560/1570 trägt eine Dame auf einem Kameo in Berlin. Dieser „Lucretia de Medici“ genannte Typus war im späten 16. Jahrhundert weit verbreitet. Im Inventar der Sammlung Guth von Sulz ist dieses Stück als „Einer Italianischen Fürstin Bülldtnuß“ beschrieben.
[Marc Kähler]
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