Namensgebend für das Retabel aus Tullau ist die zentrale Marienskulptur im Schrein, sie trägt den nackten Christus auf dem Arm. Dieser hält einen Granatapfel in der einen und einen Saugbeutel in der anderen Hand. Während der Granatapfel für sein zukünftiges Leiden steht, passt ein Saugbeutel in die Lebenswelt eines Säuglings, als Pendant zu unserem heutigen Schnuller. Flankiert wird Maria von zwei Frauenfiguren, von denen die linke die hl. Margareta darstellt, bei der rechten handelt es sich um die hl. Notburga. Im Auszug über dem Schrein ist die Verkündigung an Maria dargestellt. Die gemalten Flügel zeigen weitere Szenen aus dem Leben Marias. Ursprünglich war das Marienretabel zusätzlich noch mit festen Standflügeln ausgestattet.
[Celia Maurer]
Marienretabel aus der Kapelle St. Wolfgang in Tullau (Gemeinde Rosengarten-Uttenhofen, Lkr. Schwäbisch Hall)
Beschreibung
Material/Technik
Lindenholz, geschnitzt
Maße
- Breite
- 85 cm
- Höhe
- 245 cm
Inventarnummer
[WLM 11724]
Gehört zu
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Skulptur und Plastik
Mittelalterliche Skulpturen
Literatur
- Andreas Deutsch (1990): Große Kunst in kleiner Kirche - zu den Altären der Riedener Marienkirche Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken; 1. Rosengarten-Rieden, S. 133
- Hans WesthoffGraviert, gemalt, gepresst spätgotische Retabelverzierungen in Schwaben. , S. S. 29 Abb. Abb. 28 Nr. 6.1
- Julius Baum (1917): Deutsche Bildwerke des 10. bis 18. Jahrhunderts. Stuttgart, Berlin, Nr. 331
- Karl Halbauer, Elisabeth Krebs, Ulrike Palm (2020): Marienretabel aus der Kapelle St. Wolfgang in Tullau. In: Landesmuseum Württemberg (Hg.). Die mittelalterlichen Skulpturen. Bd. 3: Stein- und Holzskulpturen sowie Tonplastiken 1400-1530. Niederschwaben und außerschwäbische Gebiete. Teil 1: Schwäbisch Hall. Stuttgart, Kat. Nr. 11, S. 109–125
- [n/a] (1924): Führer durch die Altertümer-Sammlung Kunst-Sammlungen des württembergischen Staates. Stuttgart, S. 7 f.
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