Zu den wenigen Überresten der abgebrannten alten Schiltacher Kirche gehören diese Figuren. Neben Engeln gehört dazu ein König David. Wie die Figuren den Brand überstanden, ist heute ungeklärt.
Am 25. April 1833 ereilte die evangelische Stadtkirche die Katastrophe: Nachmittags brach im Haus von Johann Georg Röck in der Hauptstraße ein Feuer aus, welches durch Funkenflug auf die Kirche übergriff. Trotz aller Bemühungen war das Gebäude nicht zu retten. Lediglich die starken Außenwände blieben stehen. Gottesdienste fanden nun im Schulgebäude bzw. in den Trümmern der Kirche statt.
Bald begannen die Planungen für den Wiederaufbau des Gotteshauses. Doch erst 1839 konnte der Bau begonnen werden. Jedoch liefen die geplanten Kosten aus dem Ruder. Schließlich feierte am 25. April 1843, zehn Jahre nach dem Brand, die Gemeinde mit ihren katholischen Nachbarn die Einweihung ihrer neuen Kirche. Damals hieß es: „Es zeigte sich hier christliche Eintracht in ihrem schönsten Lichte.“
Drückend waren aber die Baukosten. Sie summierten sich 1842 auf über 70000 Gulden und stiegen immer weiter. Auf Jahre hinaus litten die Menschen unter der folgenden Armut. Mancher wanderte in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Amerika aus. Schließlich waren aber die Schulden abgezahlt. Die Schiltacher hatten nicht nur ein neues Wahrzeichen bekommen, sondern vor allem ein modernes Gebäude. An den Vorgänger erinnert heute neben den Figuren ein Stück eines ausgebrannten gotischen Fensterwerks.
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