Der tiefe runde Teller des Modells ‚Alt-Ozier‘ mit Purpur-Staffage zeigt eine sehr feine und ausdifferenzierte Blumenmalerei. Das Blumendekor ist dezentral platziert und zeigt eine bewegte Form. Der lockere Strauß setzt sich aus einer gelbroten Tulpe, purpurne Astern, blauen Vergissmeinnicht und gelbe Glockenblumen zusammen. Blau- und moosgrüne Blätter und Stiele mit dunklen Schattierungen unterstreichen die asymmetrische Form. Kleine Streublumen befinden sich im Spiegel und auf der Fahne. Sie dienten den Malern nicht nur zu dekorativen Zwecken, sondern auch als Möglichkeit zur Retusche von kleinen Fehlern im Porzellan, die beim Brand entstanden waren. Die wie willkürlich hingeworfen wirkenden Streublumen sind, wie bei diesem Teller, wohlüberlegt gesetzt. [Sarah Dolde]
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