Zu Beginn der Frühen Neuzeit breitete die Portraitmedaille von Italien kommend nördlich der Alpen aus. Waren es anfänglich vornehmlich Mitglieder des Adels, die als Auftraggeber dieses neuen Bildmediums in Erscheinung traten, fand das Phänomen vermehrt Anklang im vermögenden Patriziat der Reichsstädte. In Schwäbisch Hall waren es vor allem der Innere Rat mit dem Bürgermeister (Stättmeister) an der Spitze, die das politische Zentrum der reichsstädtischen Oberschicht bildeten.
Auf ein Mitglied eines der vornehmsten Patriziergeschlechter Schwäbisch Halls wurde ursprünglich 1532 eine Medaille angefertigt, von der sich im Münzkabinett des Landesmuseums allerdings nur dieser spätere Guss erhalten hat: Conrad Büschler (1510-1579) wirkte wiederholte Male als Reichsschultheiß und Stättmeister an der politischen Spitze seiner Heimatstadt. Auf der Medaillenvorderseite ist ein Brustbild nach links zu sehen; die Umschrift gibt den Dargestellten als CONRAT BVSCHLER IM IAR 1532 SEINS ALTERS 22 zu erkennen. Die Rückseite zeigt innerhalb eines Kranzes das Familienwappen (zwei gekreuzte Spaten); als Helmzier dienen zwei gebogene Büffelhörner.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]
Vorderseite: Brustbild nach links in Schaube und mit Kappe
Rückseite: Innerhalb eines Kranzes das Familienwappen (zwei gekreuzte Spaten); Helm mit zwei gebogenen Büffelhörnern
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