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Collection overview

https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/354262/354262.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Provenance/Rights: Landesmuseum Württemberg / Münzkabinett (CC BY-SA)
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Doppeltaler der Reichsstadt Schwäbisch Hall, 1712

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Description

Seit Ende des 14. Jahrhunderts verfügte die Reichsstadt (Schwäbisch) Hall über das vom römisch-deutschen König verliehene Privileg, eigene Münzen schlagen zu dürfen. Während des Spätmittelalters beschränkte sich diese Prägetätigkeit noch weitestgehend auf die Ausgabe von Hellern, der kleinsten Nominale. Im Laufe des 16. Jahrhunderts ging der Haller Rat dazu über, analog zu anderen Münzherrschaften zunehmend auch Großsilbermünzen auszugeben. Das traditionelle Münzbild der mittelalterlichen Prägungen - eine Kombination von Kreuz und Hand, die sich vermutlich als Zeichen göttlichen Rechts und des überregional bedeutenden Markts interpretieren lassen - blieb hierbei bis weit in die Frühe Neuzeit erhalten und entwickelte sich zuletzt zum reichsstädtischen Wappen; seit der Barockzeit fand zudem das rot-gold geteilte Wappen der ehemaligen Herren von Hall Eingang in die heraldische Gestaltung des Münzbilds. Dieser Doppeltaler, der 1712 geprägt wurde, zeigt auf der Vorderseite drei Wappenschilde in Kleeblattstellung: oben der Doppeladler als Ausweis der reichsunmittelbaren Stellung Schwäbisch Halls, heraldisch rechts das Zweifarbenwappen sowie links Kreuz und Hand. Auf der Rückseite ist ein gepanzertes Brustbild Kaiser Karls VI. mit Mantel und Kette des Goldenen Vlieses nach rechts zu sehen. Die Umschrift gibt die Titulatur des Dargestellten wieder. In der Randschrift ist ein lateinischer Hexameter zu lesen: CANDOR INEST HALLIS. DUBITAS EN DEXTRA FIDESQUE (‚Im Glanz erstrahlt Hall. Ohne Zweifel, es ist ja auch der rechte Glaube‘) - Ausdruck des konfessionellen Selbstbewusstseins der stolzen Stadtgemeinde.
Die Erfassung dieser Münze wurde durch die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]

Vorderseite: Drei Wappenschilde in Kleeblattstellung: oben links der Doppeladler (Heiliges Römisches Reich), oben rechts das gold-rotgeteilte Zweifarbenwappen (Reichsstadt Schwäbisch Hall), unten Stadtwappen
Rückseite: Gepanzertes Brustbild des Kaisers mit Mantel und Kette des Goldenen Vlieses nach rechts

Inscription

Vorderseite: * MONETA NOVA REIPUBLICÆ HALÆ SUEVICAE; inmitten der Wappenschilde die Signatur: G(eorg) . F(riedrich) . N(ürnberger) .
Rückseite: CAROLVS VI . D(EI) . G(RATIA) . - ROMANORUM IMPERATOR . S(EMPER) . A(UGUSTUS) .; am Armabschnitt die Datierung: 1712
Rand: CANDOR INEST HALLIS . DVBITAS EN DEXTRA FIDESQUE ***

Material/Technique

Silber, geprägt

Measurements

Diameter
43 mm
Weight
58,32 g

Inventory number

[MK 27248]

Belongs to

Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Münzkabinett

Literature

  • Albert Raff (1986): Die Münzen und Medaillen der niederschwäbischen Städte Bd. 1: Schwäbisch Hall. Freiburg im Breisgau, S. 49 Nr. 40

[Last update: ]

Usage and citation

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