Prägender Bestandteil des Gedenkpfads Eckerwald ist die überlebensgroße Bronzeplastik eines niedergedrückten und an den Handgelenken gefesselten Häftlings des Rottweiler Bildhauers Siegfried Haas. Dieses Mahnmal wurde im Frühjahr 1989 in einer von den KZ-Häftlingen einst ausgehobenen Baugrube aufgestellt.
"Der Gefangene" ist ein nackter, kniender Mann mit auf dem Rücken gefesselten Armen und weit nach hinten gebeugtem Oberkörper. Er erinnert an die Opfer der mörderischen Zwangsarbeit im Konzentrationslager Schörzingen.
Die Spuren der Schinderei sind in der narbigen und zerfurchten Bronzehaut sichtbar; über dem Bauch, wo der Brustkorb beginnt, klafft eine Höhlung zum Herz hin; das Brustbein kreuzt sich mit dem Schlüsselbein zu einer Kruzifixandeutung. Auch das überdimensionierte Gesicht trägt die Spur der angetanen Gewalt. Der Blick geht suchend nach oben.
Die Rückseite zeigt die gefesselten Hände - eine kraftlos geöffnete und eine zur Faust geballte.
Am Sockel der Plastik ist folgende Inschrift des Künstlers angebracht:
DIE HÖLLE ENTSPRINGT AUS UNS MENSCHEN / WENN WIR FREMDE UND GEDRÜCKTE ALLEIN LASSEN. / WENN WIR DEN NACHTEIL FLIEHEN / WENN WIR UM JEDEN PREIS /
DEN VORTEIL FÜR UNS NEHMEN.
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