Ratzenried war von 1500 bis 1806 eine reichsunmittelbare Herrschaft. 1760 ließ der Freiherr von Ratzenried eine Karte von seinem Herrschaftsbereich anfertigen. Sie ist von großer Genauigkeit: Die Vermessung fußt auf dem Längenmaß Nürnberger Schuh (1 Schuh = 30,4 cm). Die Grenze ist durch eine rote Linie und Grenzsteine markiert, wobei öfters der Schuh-Abstand angegeben ist. Außerdem zeigt sie alle damals existierenden Häuser, das Schloss und die Kirche, Weiher (grün umrandet) und Bäche, Fußwege (gestrichelt) und Fahrwege (graublau), Brücken, Äcker (helle Farbe, mit Flurstücksgrenzen), Wiesen (braun) und Wälder. Besonders markiert sind südlich des Dorfes das „Scharpfrichterhaus“ und der Galgen.
Die Inschrift lautet:
Geographischer Entwurff
der Hochfreyherrlichen Herrschafft Ratzenriedt Gebey (=Gebäude)
Deren jurisdictions granitz geometrice nach
dem wahren Nürenberger schue genäßen und
nach nebenstehender Scala in grund
gelegt worden ist. In Anno 1760
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