Die freigeblasene Kanne, mit massiver Heftnarbe, besteht aus durchsichtig bis durchscheinend dunkelblaugrünem Glas. Der gedrückt-bauchige Körper mit abgeflachtem Boden mündet in einen röhrenförmigen, nach oben sich verjüngenden Hals. Der Rand wurde schräg nach außen gebogen und wieder zurückgefaltet; an ihm wurde der dreigeteilte Bandhenkel, der dem Körper mit drei Zacken aufsitzt, gefaltet befestigt. Rechtwinklig zum Henkel wurde auf dem Körper eine unregelmäßig geformte Tülle angebracht: Dazu hat der Glasbläser einen spitzen Arbeitsstab mit einem kleinen, zähflüssigen Glasposten gegen die Wandung gedrückt; das Glas der Wandung wurde durch die Hitze erneut weich, sodass sie mit dem Stab durchgestochen werden konnte. Im zähflüssigen Glasposten bildete sich dabei ein Hohlraum, der erhalten blieb und sich noch dehnte, als der Stab zur Ausformung der Tülle wieder herausgezogen wurde.
Die Kanne ist vollständig. Der Henkel (mit kleiner Fehlstelle) war gebrochen und musste, wie auch kleine Partien im Körper, wieder angesetzt werden. Unterhalb des Henkels ist das Gefäß gesprungen.
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